Mit General Electric ist eines traditionsreichsten US-Unternehmen seit Monaten in der Krise. Nun soll der Wende mit einem neuen Konzernlenker gelingen. Zunächst aber kassiert das Unternehmen die Prognose und stellt Abschreibungen in Aussicht.

Der US-Konzern General Electric bekommt einen neuen Chef. Der US-Industriekonzern berief mit sofortiger Wirkung H. Lawrence Culp zum GE-Chairman und Konzernchef - und kassierte gleichzeitig seine Prognose. Culp, der bereits seit April 2018 Mitglied des Boards ist, löst John Flannery ab, der den Konzern aus Boston nur gut ein Jahr seit Juni 2017 leitete. GE bestellte zudem Thomas Horton, der von 2011 bis 2013 Chef von American Airlines war und ebenfalls schon seit April einen Sitz im GE-Board hat, zum Lead Director.

Der Austausch an der Spitze kommt für viele überraschend, findet bei den Investoren aber offenbar Anklang. Die Aktie stieg im vorbörslichen US-Handel um fast 16 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Papier rund die Hälfte an Wert verloren, nachdem GE die Dividende gekürzt und seine Finanzziele verfehlt hatte.

Der US-Mischkonzern rechnet damit, wegen der Probleme in der Kraftwerkssparte den gesamten Firmenwert des Bereichs von 23 Milliarden US-Dollar (19,8 Milliarden Euro) abschreiben zu müssen. Wegen der schwachen Geschäftsentwicklung in dem Bereich kassierte GE auch sein diesjähriges Gewinnziel für den Gesamtkonzern. Diese sei aber nicht endgültig und werde noch geprüft. Die anderen Sparten entwickelten sich im Rahmen der Erwartungen. Weitere Einzelheiten werde der Konzern bei Vorlage seiner Drittquartalszahlen bekanntgeben.

Im Juni hatte der Konzern für 2018 einen freien Cashflow von sechs Milliarden US-Dollar und einen bereinigten Gewinn je Aktie am unteren Ende der Spanne von 1,00 bis 1,07 Dollar in Aussicht gestellt. Neue konkrete Erwartungen in Zahlen nannte GE nicht.