Wirtschaft

Aktie sinkt ans TecDax-Ende Freenet-Shoppingtour verunsichert Anleger

Bei den Freenet-Anlegern drücke vor allem die Sorge um die Bilanz etwas auf den Kurs, vermutet ein Händler.

Bei den Freenet-Anlegern drücke vor allem die Sorge um die Bilanz etwas auf den Kurs, vermutet ein Händler.

(Foto: dpa)

Der deutsche Mobilfunkanbieter Freenet steigt für einen dreistelligen Millionenbetrag beim Schweizer Telekomkonzern Sunrise ein. Manche Analysten sehen das als klugen Schachzug. Die Anleger von Freenet zeigen sich zunächst jedoch wenig begeistert.

Nicht sonderlich begeistert sind die Anleger des Mobilfunkkonzerns Freenet über dessen Pläne, mit einem großen Aktienpaket beim größten privaten Schweizer Telekommunikationsunternehmen Sunrise einzusteigen. Am Morgen gab die im deutschen TecDax notierte Aktie mehr als zwei Prozent auf 27,47 Euro nach und rutschte damit ans Index-Ende. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits mehr als zehn Prozent an Wert verloren.

Freenet
Freenet 26,08

Bei den Freenet-Anlegern drücke vor allem die Sorge um die Bilanz etwas auf den Kurs, vermutet ein Händler: "Der Einstieg bei Sunrise Communications ist schon der zweite größere Deal allein in diesem Monat". Der Equinet Bank zufolge summieren sich die Investitionen von Freenet in den Dienstleister für Bild- und Tonübertragungen Media Broadcast von Anfang März und nun von Sunrise auf etwas mehr als eine Milliarden Euro. Analyst Cengiz Sen hält den Einstieg bei den Schweizern jedoch für klug. Freenet bewege sich damit auf "neuem Gebiet" und akquiriere neue Kunden.

Freenet kassiert noch Dividende für 2015

Wie die Freenet AG mitteilte, übernimmt sie 23,83 Prozent der Anteile an der Sunrise Communications Group AG vom Finanzinvestor CVC Capital Partners. Sie zahlt dafür 72,95 Schweizer Franken je Aktie, was einem Gesamtvolumen von rund 714 Millionen Euro entspricht. Die erst kürzlich erhöhte Prognose für das Betriebsergebnis hob Freenet wegen des Zukaufs abermals an. Für das Geschäftsjahr 2015 wird Freenet eine Dividende von Sunrise zustehen - möglicherweise von 3,00 Franken je Aktie.

Man beobachte die Entwicklung von Sunrise schon länger, sagte Freenet-Vorstandschef Christoph Vilanek laut Mitteilung. "Wir verstehen das Geschäftsmodell und sehen hinsichtlich Cash-Orientierung und Finanzprofil starke Parallelen zu unserem Profil auf dem Kapitalmarkt", so der Manager. Er selbst und Finanzchef Joachim Preisig werden in den Verwaltungsrat des Schweizer Unternehmens einziehen, das über drei Millionen Kunden in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz, Internet und digitales Fernsehen verfügt.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen