Wirtschaft

Mehr Tempo in Frankfurt Fraport will selbst kontrollieren

Fraport will am Flughafen in Frankfurt die Sicherheitskontrollen umstrukturieren - Gespräche mit dem Bundesinnenministerium laufen bereits.

Fraport will am Flughafen in Frankfurt die Sicherheitskontrollen umstrukturieren - Gespräche mit dem Bundesinnenministerium laufen bereits.

(Foto: imago/CHROMORANGE)

Sicherheitskontrollen bedeuten lange Wartezeiten. Urlaubern und Reisenden ist das oft ein Dorn im Auge. Deutschlands größter Flughafen will die Abläufe nun beschleunigen. In Frankfurt sollen dafür Aufgaben der Bundespolizei übernommen werden.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport drängt weiterhin darauf, die Sicherheitskontrollen für die Passagiere selbst zu organisieren. Bislang ist dafür die Bundespolizei zuständig. Entsprechende Gespräche würden bereits mit dem Bundesinnenministerium geführt, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte bei der Hauptversammlung des MDax-Konzerns.

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Lange Wartezeiten an den Pass- und Sicherheitskontrollen haben zu massiver Kritik des Hauptkunden Lufthansa geführt. Fraport hatte in der vergangenen Woche angekündigt, kurzfristig weitere Kontrollstellen einzurichten, um dem stark wachsenden Passagierandrang Herr zu werden. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Fluggäste am größten deutschen Flughafen um 6,1 Prozent auf 64,5 Millionen gewachsen. Im laufenden Jahr betrug die Steigerung bereits in den ersten vier Monaten 8,7 Prozent.

Mittelfristig will Fraport bei den Personen- und Handgepäckskontrollen die Koordinationsaufgabe von der Bundespolizei übernehmen. "Wir möchten die Prozesse ändern, um die Abläufe flexibler zu gestalten und zu beschleunigen. Wir möchten in den Verträgen mit Dienstleistern Leistungsanreize setzen. Und wir möchten modernste Technik schneller beschaffen können", sagte Schulte laut Redemanuskript.

Gute Aussichten für Aktionäre

Geschäftlich konnte der Vorstandschef vor allem auf Erfolge der weltweit betriebenen Tochterflughäfen und Beteiligungen verweisen, die inzwischen ein knappes Drittel zum Gewinn (Ebitda-Basis) beitragen. Zuletzt kamen 14 Regionalflughäfen in Griechenland sowie zwei brasilianische Airports neu ins Portfolio. Für 2018 erwartet das Unternehmen einen Ergebnisanteil der internationalen Beteiligungen von an die 40 Prozent.

Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seine Erlöse um 13,5 Prozent auf gut 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich sank der Gewinn wegen Sondereffekten aus dem Vorjahr aber um zwölf Prozent auf 330 Millionen Euro. Eine höhere Dividende soll es im laufenden Jahr geben, wenn der Gewinn wieder auf 400 bis 430 Millionen Euro steigen soll. Fraport peilt einen Umsatz von bis zu 3,1 Milliarden Euro an. Schulte machte den Aktionären aufgrund der positiven Entwicklung Hoffnung, für 2018 eine höhere Dividende vorzuschlagen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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