Wirtschaft

Neues Ungemach für Spanien Fitch stuft Regionen herab

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(Foto: picture alliance / dpa)

Spanien schlägt sich mit seinen maroden Banken herum. Auch die Regionen leiden unter akuten Haushaltsproblemen. Ein Grund für Fitch, mit dem Rating zum Teil drastisch runterzugehen. Trotz Dementis der Regierung in Madrid gilt Spanien als möglicher Kandidat für europäische Hilfen.

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von acht spanischen Regionen um teils mehrere Stufen gesenkt. Die Herabstufung betreffe neben Madrid, Katalonien und Asturien auch Andalusien, das Baskenland, Murcia, die Kanarischen Inseln sowie Kantabrien, teilte Fitch mit. Die Ratingagentur senkte zudem den Ausblick der Bonität der Regionen. Spanien besteht aus insgesamt 17 sogenannten autonomen Gemeinschaften.

Fitch begründete den Schritt mit dem "negativen Umfeld der Wirtschaft und des Marktes" sowie den anhaltenden strukturellen Defiziten der Regionen. Viele Regionen seien hoffnungslos überschuldet und ein "Zugang zur Finanzierung" langfristig problematisch. Durch eine "Unterfinanzierung des spanischen Staates im Jahr 2011" hätten sich die Bilanzen der Regionen noch verschlechtert.

Spanien leidet vor allem unter einer immensen Bankenkrise und will versuchen, den unter einer geplatzten Immobilien- und Kreditblase leidenden Sektor mit Milliardenhilfen zu stützen. Allein das Institut Bankia hatte zuletzt erklärt, 19 Milliarden Euro an Staatshilfen zu benötigen. Fraglich ist aber, ob Madrid dies aus eigener Kraft schultern kann oder unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen muss. Aufgrund leerer öffentlicher Kassen, der lahmenden Konjunktur sowie hoher Arbeitslosigkeit gilt das Land als möglicher Kandidat für europäische Hilfen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erklärte indes, bei den Gesprächen von IWF-Chefin Christine Lagarde mit der spanischen Vize-Regierungschefin Soraya Saenz de Santamaría gehe es nicht um Hilfskredite. Weder arbeite der IWF derzeit mögliche Pläne aus, noch habe Spanien diesen um finanzielle Unterstützung gebeten, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice. Das Treffen werde sich um "die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen in Spanien und in der Eurozone" drehen, sagte er.

Quelle: ntv.de, AFP

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