Wirtschaft

Weitergabe von Nutzerdaten Facebook droht Milliardenstrafe in den USA

Daten von 87 Millionen Nutzern gab Facebook an Cambridge Analytica weiter.

Daten von 87 Millionen Nutzern gab Facebook an Cambridge Analytica weiter.

(Foto: REUTERS)

Im Streit um die Weitergabe von Daten an die Beratungsfirma Cambridge Analytica könnte es eine Einigung zwischen Facebook und der US-Handelsaufsicht geben. Allerdings droht diese teuer zu werden für den Internetkonzern. Im Raum steht wohl ein Milliardenbetrag.

Facebook muss einem Zeitungsbericht zufolge wegen Datenschutz-Verstößen in den USA möglicherweise ein Milliarden-Bußgeld bezahlen. Die US-Handelsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) und das Unternehmen verhandelten derzeit über eine Einigung in dem Streit über die Weitergabe der Daten von 87 Millionen Nutzern an die inzwischen aufgelöste britische Beratungsfirma Cambridge Analytica, berichtete die "Washington Post" am Donnerstag.

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Beide Seiten hätten sich noch nicht auf die konkrete Summe einer Strafzahlung geeinigt, es könnte mit mehreren Milliarden Dollar aber die bislang größte Strafe für ein Technologieunternehmen sein, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Zeitung. Facebook erklärte, das Unternehmen arbeite mit der Aufsicht zusammen, lehnte weitergehende Äußerungen jedoch ab. Die Aufsicht nahm ebenfalls keine Stellung zu dem Bericht.

Die FTC untersucht, ob Facebook mit der Weitergabe von Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere gegen eine Vereinbarung von 2011 verstoßen hat. Das Online-Netzwerk hatte damals Zusagen für einen strikteren Datenschutz gemacht, um FTC-Ermittlungen zu früheren Problemen zu beenden. Die Behörde untersucht nun, ob Facebook im Fall Cambridge Analytica und anderen Datenschutz-Zwischenfällen gegen die damaligen Vereinbarungen verstoßen habe.

In der Vereinbarung von 2011 verpflichtete sich Facebook unter anderem, Nutzer transparenter zu unterrichten, wenn ihre Daten mit Dritten geteilt werden. Außerdem musste das Online-Netzwerk formell zusagen, Nutzer korrekt über die Verwendung ihrer Daten zu informieren, und Datenschutz-Kontrollen zustimmen.

Zu den neuen Maßnahmen neben einer Strafe könnten der "Washington Post" zufolge eine Verschärfung der Kontrollen gehören. Eine solche Einigung mit der FTC müsste noch von einem Richter abgesegnet werden, bevor sie in Kraft tritt. Mit 22,5 Millionen Dollar musste die Google-Mutter Alphabet die bislang größte Strafe bezahlen, die wegen Datenschutzvergehen verhängt wurde.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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