Wirtschaft

Ziele für 2018 bestätigt Evonik verdient deutlich mehr

Evonik-Firmensitz in Essen.

Evonik-Firmensitz in Essen.

(Foto: imago/Schöning)

Evonik macht im dritten Quartal gewinnmäßig einen großen Sprung. Widrigkeiten wie den niedrigen Wasserstand des Rheins und erste Hinweise auf eine Schwäche der automobilnahen Endmärkte steckt das Unternehmen gut weg.

Gute Geschäfte in den beiden Wachstumssegmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency haben der Evonik Industries AG im dritten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Die robuste Nachfrage dürfte in der Mehrzahl der relevanten Endmärkte auch im Schlussquartal anhalten, erwartet das Essener Spezialchemie-Unternehmen und sieht sich daher im Plan, die Ziele 2018 zu schaffen. Sowohl die Zahlen als auch der Ausblick kommen bei Analysten gut an. Die Aktie gibt dennoch nach anfänglichen Gewinnen nach.

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Den Umsatz steigerte der im MDax notierte Konzern im dritten Quartal im Jahresvergleich vor allem dank höherer Preise um 7 Prozent auf 3,79 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 8 Prozent auf 692 (640) Millionen Euro zu. Die bereinigte Ebitda-Marge verbesserte sich auf 18,2 von 18,0 Prozent. Das bereinigte Konzernergebnis schoss um 35 Prozent auf 370 Millionen Euro in die Höhe. Je Aktie belief es sich auf 0,79 Euro. Analysten hatten dem Unternehmen einen Umsatz von 3,76 Milliarden und ein bereinigtes Ebitda von 689 Millionen Euro zugetraut.

Ausblick für Sparten ebenfalls unverändert

Evonik erwartet 2018 weiterhin ein bereinigtes Ebitda zwischen 2,60 und 2,65 Milliarden Euro nach 2,36 Milliarden im Jahr 2017. Dabei wird mit einem spürbar höheren freien Cashflow gegenüber dem Vorjahr (511 Millionen Euro) geplant. In den ersten neun Monaten hat sich dieser gegenüber dem Vorjahr bereits um 92 Millionen auf 442 Millionen Euro verbessert. Der Umsatz wird wie zuvor leicht über den 14,4 Milliarden Euro des Vorjahres gesehen.

Der Ausblick für die Sparten hat ebenso wie die Jahresprognose unverändert Bestand. Demnach sollen Nutrition & Care sowie Performance Materials höhere Ergebnisse liefern, bei Resource Efficiency erwartet der Konzern ein "spürbar" höheres Ergebnis.

Die umsatz- und ergebnisstärkste Sparte Resource Efficiency profitierte im Berichtsquartal vor allem von einer hohen Nachfrage nach Hochleistungspolymeren für den Leichtbau und nach wasserbasierten, umweltverträglichen Farben und Lacken. Sie verbuchte im Quartal ein um 9 Prozent höheres bereinigtes Ebitda von 338 Millionen Euro. Im Segment Nutrition & Care legte das Ergebnis noch deutlicher um 13 Prozent auf 212 Millionen Euro zu. Zu verdanken sei dies der guten Nachfrage im Aminosäuregeschäft für die Tierernährung. Und auch die Personal Care- und Health-Care-Geschäfte verzeichneten eine weiterhin sehr gute Entwicklung, hieß es.

Niedrigwasser im Rhein belastete die Sparte Performance Materials, das bereinigte EBITDA verharrte trotz höherer Verkaufspreise auf dem Vorjahresniveau (172 Millionen Euro). Die Nachfrage nach Methacrylaten, insbesondere aus der Lack- und der Automobilindustrie, war indes unverändert hoch.

Schwäche in automobilnahen Endmärkten weggesteckt

Laut den Analysten von Bernstein haben die Drittquartalszahlen ihren Erwartungen im Großen und Ganzen entsprochen. Widrigkeiten wie den niedrigen Wasserstand des Rheins und erste Hinweise auf eine Schwäche der automobilnahen Endmärkte habe das Unternehmen gut weggesteckt. Die defensiven Geschäftsbereiche "feuern" dagegen "aus allen Rohren", wie Bernstein weiter anmerkt.

Dieser Trend dürfte sich im vierten Quartal fortsetzen; Evonik habe den Ausblick bestätigt. Das sei nach der insgesamt eher schwachen Drittquartalsberichterstattung der Chemiebranche eine positive Nachricht. Die Freude darüber könnte aber getrübt werden durch die Zusammensetzung des Quartalsergebnisses, die die Erwartungen leicht verfehlt habe.

Quelle: ntv.de, Barbara Millner, DJ

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