Wirtschaft

"Sicher kein einfaches Jahr" Evonik rechnet mit Gegenwind

Evonik kann sich der weltwirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen: Christian Kullmann (Archivbild).

Evonik kann sich der weltwirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen: Christian Kullmann (Archivbild).

(Foto: picture alliance / Rolf Vennenbe)

In der deutschen Chemieindustrie zeichnen sich mit Blick auf die Weltlage schwierigere Zeiten ab. Bei der Vorstellung der Jahresbilanz bereitet Evonik-Chef Kullmann die Öffentlichkeit auf stagnierende oder leicht zurückgehende Ergebnisse vor.

Der Essener MDax-Konzern Evonik hat Anleger bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse vor wachsendem konjunkturellem Gegenwind gewarnt. 2019 werde "sicher kein einfaches Jahr", sagte Konzernchef Christian Kullmann. Evonik erwarte im laufenden Jahr ein bereinigtes Ebitda, das "auf dem Niveau von 2018 oder leicht darunter liegen wird". Das gelte auch für den Umsatz.

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Der Spezialchemiekonzern, der erst am Vorabend über den Verkauf der Plexiglassparte informiert hatte, könne sich der weltwirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen, erläuterte Kullmann. Im vergangenen Jahr konnte der Essener Konzern auch dank seiner Übernahmen Umsatz und operatives Ergebnis steigern. Das bereinigte Ebitda legte 2018 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zu. Die Erlöse kletterten um vier Prozent auf 15 Milliarden Euro.

Mit diesen Eckdaten aus der Bilanz lag der Konzern im Rahmen der Markterwartungen. Die Anteilseigner rund um die RAG-Stiftung sollen für 2018 eine unveränderte Dividende von 1,15 Euro je Aktie erhalten. Analysten hatten hier mit einer etwas höheren Ausschüttung von 1,17 Euro je Anteilsschein gerechnet.

"Weltbester Spezialchemiekonzern"

Mit dem Verkauf des Methacrylat-Geschäfts habe Evonik "das Profil unseres Portfolios weiter in Richtung Spezialchemie geschärft", betonte Kullmann. Er halte an dem Ziel fest, Evonik zum besten Spezialchemiekonzern der Welt zu machen: "Dafür legen wir die Grundlagen."

Der Methacrylat-Verbund rund um das Plexiglas-Geschäft mit rund 3900 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro soll im dritten Quartal 2019 an den Investor Advent gehen. Mit den Einnahmen will Evonik das margenstärkere und konjunkturunabhängigere Spezialchemie-Portfolio ausbauen.

Konkret sollen die Einnahmen auch in die Finanzierung des US-Zukaufs Peroxychem fließen. Die Essener waren in der Vergangenheit auf Einkaufstour gegangen. Sie hatten 2017 für 630 Millionen Dollar das Silica-Geschäft des US-Konzerns JM Huber übernommen. Evonik hatte zuvor zudem eine Sparte des US-Konzerns Air Products für rund 3,8 Milliarden Dollar gekauft.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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