Wirtschaft

Neuerungen bei E-Autohersteller Erstes Tesla-Werk entsteht in Shanghai

(Foto: picture alliance / John G. Maban)

Eine chinesische Tochterfirma des E-Autospezialisten Tesla bereitet in Shanghai den Bau eines Autowerkes vor. In drei Jahren sollen vor Ort Fahrzeuge produziert werden.

Mit der Registrierung eines Unternehmens auf dem chinesischen Festland bereitet der US-Elektroautohersteller Tesla den Bau seines ersten ausländischen Autowerks in Shanghai vor. Wie aus staatlichen chinesischen Daten hervorgeht, ist die Tesla-Tochtergesellschaft in Hongkong dabei der alleinige Eigentümer - ein entscheidender Hinweis dafür, dass Tesla bei der Produktion in China ohne den bislang üblichen Joint-Venture-Partner agieren will.

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Das neue Unternehmen unter dem Namen Tesla Shanghai Co Ltd soll seinen Sitz im Industriegebiet Pudong haben. Weder Tesla selbst noch die Stadtregierung von Shanghai wollten sich auf Nachfrage zu dem neuen Unternehmen äußern. In einem Analystenrundruf Anfang Mai hatte Tesla-CEO Elon Musk die Vorlage entsprechender Pläne angekündigt.

Nicht-chinesische Autohersteller bauen derzeit im Lande Fahrzeuge mit lokalen Joint-Venture-Partnern, um so eine 25-prozentige Zollabgabe auf Importwagen zu umgehen. Tesla hat diesen Schritt bislang gescheut - aus Sorge vor Technologie-Transfer. Die USA haben seitdem zunehmend Druck auf die chinesische Seite ausgeübt mit dem Ziel, die Joint-Venture-Regeln aufzuweichen.

Bereits im abgelaufenen Jahr hatte das "Wall Street Journal" über eine Einigung zum Bau eines Werks in Shanghai berichtet. Eine formale Ankündigung wurde damals für das Jahresende erwartet, hieß es im Bericht. Aber offenbar haben bürokratische Hürden in China für voll dem ausländischen Eigentümer zugehörige Werken eine Entscheidung bislang verzögert.

Analysten rechnen mit rund drei Jahren bis zur Aufnahme der Fahrzeugproduktion von Tesla in China. Größtes Problem sei die Etablierung einer chinesischen Zuliefererkette.

China ist für Tesla bereits jetzt ein Nischen-Auslandsmarkt. In Metropolen wie Peking und Shanghai werden die aus den USA importierten Fahrzeuge vertrieben. China setzt voll auf die Etablierung der Elektromobilität und peilt für 2025 einen Absatz von sieben Millionen E-Fahrzeugen an. Mit einer Produktion in China könnte Tesla den dortigen Marktanteil wesentlich erhöhen.

Auch in seinem Mutterland kündigen sich Neuerungen bei dem Konzern an: Der Elektroautobauer soll flachere Hierarchien bekommen. Das kündigte Elon Musk in einem Schreiben an die Mitarbeiter an, nachdem bekannt geworden war, dass Chefingenieur Doug Field sich beurlauben lässt und der hochrangige Manager Matthew Schwall Tesla verlässt. "Um sicherzustellen, dass Tesla gut auf die Zukunft vorbereitet ist, nehmen wir eine gründliche Reorganisation unseres Unternehmens vor", schrieb Musk in einem Memo, in das das Wall Street Journal Einblick hatte. Mit flacheren Management-Hierarchien soll die Kommunikation besser werden. Zudem sollen Aktivitäten zurückgefahren werden, die nicht entscheidend für den Erfolg des Unternehmens sind. Tesla werde weiter Mitarbeiter einstellen, fügte Musk hinzu.

Quelle: ntv.de, agr/dj

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