Wirtschaft

Millionenzahlung in Kasachstan? Ermittler befragen Airbus-Chef Enders

Airbus baut und entwickelt Rüstungstechnik, Satelliten und vor allem Flugzeuge, wie hier zum Beispiele die A350 XWB.

Airbus baut und entwickelt Rüstungstechnik, Satelliten und vor allem Flugzeuge, wie hier zum Beispiele die A350 XWB.

(Foto: picture alliance / dpa)

Was ist da bei Airbus los? Bei einer Satelliten-Lieferung nach Kasachstan soll es zu fragwürdigen Zahlungen in Millionenhöhe gekommen sein. Um dem Verdachtsfall auf den Grund zu gehen, klopfen Anti-Korruptionsexperten auch bei Konzernchef Enders an.

Ermittler haben Airbus-Chef Tom Enders und andere Verantwortliche des Konzerns im Oktober offenbar als Zeugen befragt. Es gehe bei den schon länger laufenden Ermittlungen der französischen Justiz um Korruptionsverdacht bei früheren Geschäften des Luft- und Raumfahrtkonzerns mit Kasachstan, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten aus Frankreich und Deutschland.

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Einem Bericht des "Spiegel" zufolge geht es bei den Ermittlungen um den Verdacht auf unzulässige Millionenzahlungen im Zusammenhang mit dem Kasachstan-Geschäft. Das Blatt beruft sich auf Angaben aus informierten Kreisen.

Enders werde bei den Ermittlungen als Zeuge und nicht als Verdächtiger geführt, hieß es. Er und die übrigen befragten Airbus-Offiziellen hätten bei diesen Geschäften keine Rolle gespielt. Bei Airbus selbst wollte sich zunächst niemand zu den Berichten äußern. Ein Sprecher teilte lediglich mit, dass der Konzern mit den Behörden kooperiere.

Konzernchef als Zeuge

Neu sind die Verdachtsfälle aus dem Kasachstan-Geschäft nicht. Im jüngsten Geschäftsbericht des Konzerns hieß es dazu bereits, dass Airbus die Behörden bei "Justizermittlungen gegen unbekannte Personen in Frankreich im Zusammenhang mit Kasachstan" unterstütze. Die französische Finanzstaatsanwaltschaft wollte auf Anfrage ebenfalls keine Stellungnahme abgeben.

Die seit 2013 laufenden Ermittlungen drehen sich laut Angaben französischer Medien um den Verdacht illegaler Zahlungen an Vermittler. Bei einer Durchsuchung vor knapp zwei Jahren hätten Fahnder Hinweise gefunden, dass beim Verkauf von zwei Satelliten nach Kasachstan 8,8 Millionen Euro an Dritte geflossen sein könnten.

Quelle: ntv.de

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