Wirtschaft

Deutlicher Anstieg Beiersdorf verschönert sich den Gewinn

Beiersdorf kann vor allem in den Schwellenländern punkten. Dort sind die Kosmetikprodukte gefragt

Beiersdorf kann vor allem in den Schwellenländern punkten. Dort sind die Kosmetikprodukte gefragt

(Foto: picture alliance / dpa)

Erfolgreicher Umbau: Der Kosmetikkonzern Beiersdorf legt ordentlich zu und sieht sich wieder auf Kurs. Auch im laufenden Jahr soll es weiter aufwärts gehen. Doch nicht alle sind zufrieden - die Aktionäre erhalten einen Dämpfer.

Beiersdorf kann den Erfolg seiner Neuausrichtung in der Kasse spüren. Angesichts besser laufender Geschäfte in den Schwellenländern und in Europa stieg der Reingewinn auf Jahressicht um rund zwölf Prozent auf 537 Millionen Euro, wie der Nivea-Hersteller mitteilte. "Beiersdorf befindet sich wieder auf einem nachhaltigen Wachstumskurs", sagte Vorstandschef Stefan Heidenreich. Allerdings zeigt sich das Unternehmen bei der Dividende eher knauserig: Anteilseigner sollen 70 Cent je Anteilschein erhalten - das fünfte Jahr in Folge. Die Aktionäre indes hatten eine deutliche Erhöhung auf 81 Cent erwartet.

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Ein großer Teil der Dividendensumme von 159 Millionen Euro geht an die Hamburger Milliardärsfamilie Herz, die über ihre Holding Maxingvest gut 50 Prozent der Anteile an dem Kosmetikkonzern hält. Erfreut von den guten Geschäften bei Beiersdorf hatten die Eigner den Vertrag von Vorstandschef Heidenreich bereits zu Jahresanfang bis Ende 2019 verlängert.

Für das laufende Jahr plant das Management ein Umsatzwachstum zwischen vier und sechs Prozent. Die operative Rendite (Ebit-Marge) soll leicht steigen. Im abgelaufenen Jahr hatte der Konzern die Rendite um einen Prozentpunkt auf 13,2 Prozent gehievt.

Konzern erfolgreich umgekrempelt

Konzernchef Heidenreich hat den Traditionskonzern seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren umgekrempelt und stärker auf Schwellenländer ausgerichtet, wo die Nachfrage nach Kosmetikartikeln wächst. Dort erwirtschaftete der Konzern mit 52 Prozent erstmals den Großteil des Gesamtumsatzes der Kosmetiksparte. Die bereinigte Marge der Kosmetiksparte wuchs im abgelaufenen Jahr um 0,5 Punkte auf 12,5 Prozent. Noch stärker legte die kleinere Klebstoffsparte Tesa zu, deren Rendite von 13,0 auf 16,9 Prozent sprang. Tesa profitiert davon, dass die Industriekundschaft wegen der Konjunkturerholung mehr bestellt.

Der starke Euro bremste allerdings das Wachstum. Nominal steigerte der Konzern die Erlöse zwar um 7,2 Prozent auf 6,14 Milliarden Euro. Wegen Währungseffekten blieb jedoch nur ein kleines Plus von 1,7 Prozent. Den Umsatz hatte der Konzern bereits zu Jahresbeginn vermeldet.

Der Konzern mit zuletzt rund 16.700 Mitarbeitern macht den Großteil seiner Erlöse mit Kosmetikartikeln wie Nivea, Eucerin, Labello und 8x4. Tesa steht für etwa ein Sechstel des Konzernumsatzes.

Ausblick mit gezogener Bremse

Knauserig zeigte sich Beiersdorf auch bei der Prognose: Das Wachstum wird nicht mehr so deutlich ausfallen wie im Vorjahr, auch bei der Marge sieht Beiersdorf nur geringen Spielraum nach oben. Ebenso wie der Düsseldorfer Konkurrent Henkel ist das Unternehmen für seinen konservativen Ausblick zu Jahresanfang bekannt.

"Wir sind hanseatische Kaufleute", sagte Heidenreich. "Meine Ambitionen sind andere." Eine bessere Entwicklung schloss er daher nicht aus, dazu müsste aber der Jahresverlauf abgewartet werden.

Für den Konzern erwartet Beiersdorf ein organisches Umsatzplus von 4 bis 6 Prozent, was unter dem Vorjahreswachstum von 7,2 Prozent liegt. Damit zeigte sich Beiersdorf jedoch optimistischer als die Konkurrenz aus Düsseldorf: Henkel hatte ein organisches Wachstum von 3 bis 5 Prozent angekündigt. Auch bei der Umsatzrendite erwartet Beiersdorf keine großen Sprünge. Die bereinigte EBIT-Marge soll nur noch leicht steigen.

Während sich die klassischen Industrienationen weiter erholen dürften, rechnet Beiersdorf für die aufstrebenden Länder Asiens, Osteuropas und Lateinamerikas mit einem sich abschwächenden Wachstum. Den Konzernumsatz ankurbeln sollen neue Produkte. "Die Marken haben noch ein hohes Potenzial", sagte Heidenreich. Zukäufe schließt er trotzdem nicht aus. Das Unternehmen sitzt auf einer Nettoliquidität von 2,5 Milliarden Euro. Allerdings drängt sich derzeit kein potenzielles Ziel auf.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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