Wirtschaft

Übernahme vieler Angestellter Eon verspricht Innogy-Mitarbeitern Fairness

Eon-Chef Teyssen auf der Hauptversammlung in Essen.

Eon-Chef Teyssen auf der Hauptversammlung in Essen.

(Foto: picture alliance / Bernd Thissen)

Der Stromriese Eon schluckt die RWE-Tochter Innogy. Was das für die 40.000 Mitarbeiter bedeutet, war bislang nicht klar. Jetzt erläutert Eon-Vorstand Teyssen seine Pläne und umwirbt Netzkunden.

Eon-Chef Johannes Teyssen hat den Mitarbeitern des vor der Zerschlagung und Einverleibung stehenden Konkurrenten Innogy eine faire und gleiche Behandlung zugesagt. "Keiner von Innogy wird schlechter behandelt als ein Eon-Mitarbeiter. Sie können mich beim Wort nehmen", erklärte Teyssen auf der Hauptversammlung in Essen laut Redemanuskript.

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Der Stromkonzern wird den Löwenanteil der rund 40.000 Innogy-Mitarbeiter übernehmen und kommt dann auf eine Belegschaft von über 70.000 Beschäftigten. Der Vorstandsvorsitzende will ab 2022 beim Personal 600 bis 800 Millionen Euro pro Jahr sparen und 5.000 Stellen streichen. Das sorgt sowohl bei den Mitarbeitern von Eon als auch von Innogy für Verunsicherung. Teyssen hat bereits mehrfach öffentlich erklärt, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

Gewerkschaften und Betriebsräte wollen sich darauf nicht verlassen und pochen auf eine vertraglich fixierte Jobgarantie. Am Freitag werden sich die Chefs von Eon, RWE und Innogy erneut mit der Arbeitnehmerseite treffen. Ein erstes Gespräch vergangene Woche war nach Einschätzung aller Seiten in guter Atmosphäre verlaufen.

Versprechen auch an Kommunen

In seiner Rede erneuerte Teyssen auch sein Angebot an die Kommunen. Sie haben durch die Zerlegung von Innogy zum Teil die Möglichkeit, über den Betrieb von Strom- und Gasleitungen neu zu entscheiden. Einige Bürgermeister könnten darauf kommen, das lukrative Geschäft wieder in eigener Regie zu betreiben.

Das Vertrauen der Kommunen sei äußerst wichtig für den Stromkonzern, erklärte der Vorstandsvorsitzende vor den Aktionären. "In Zukunft werden wir im größeren Verbund ein noch stärkerer Partner der Städte und Gemeinden und ihrer Bürger sein", sagte der 58-Jährige. Das Netzgeschäft soll nach dem Milliardendeal mit RWE für 80 Prozent des operativen Gewinns stehen. Der Vorstandsvorsitzende versprach den ländlichen Regionen in Deutschland, sie bei der Verlegung von Glasfaserleitungen für schnelles Internet zu unterstützen. "Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten", meinte er.

Tags zuvor hatte der Versorger seine Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die die Erwartungen an den Märkten übertrafen. Der Gewinn konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 40 Prozent auf 727 Millionen Euro gesteigert werden.
Der Deal mit RWE soll Ende kommenden Jahres abgeschlossen werden. Danach kündigte Teyssen höhere Ausschüttungen an. Die Dividende solle stetig von Jahr zu Jahr steigen. Für 2017 erhalten die Anteilseigner 30 Cent je Titel, für 2018 sollen es 43 Cent werden.

Quelle: ntv.de, fhe/DJ

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