Wirtschaft

Verkauf von Ökostrom-Aktivitäten Eon dementiert Abspaltung der Stromnetze

Eon sieht Netzgeschäft als Teil der Strategie

Eon sieht Netzgeschäft als Teil der Strategie

(Foto: picture alliance / dpa)

Eon plant derzeit offenbar keinen Verkauf des Netzgeschäfts. Der Energieriese schließt allerdings nicht die Trennung von anderen Projekten aus. Für die Atomlasten ist weiterhin eine Kapitalmaßnahme geplant.

Der Energiekonzern Eon hat Spekulationen über einen Teilverkauf seiner Stromnetze zurückgewiesen. "Wir haben bei der Hauptversammlung eine Mehrheit von fast 97 Prozent unserer Eigentümer für unsere Strategie mit den drei Geschäftsfeldern Netze, Erneuerbare Energien und Kundenlösungen bekommen", erklärte ein Sprecher. "Diese werden wir erfolgreich umsetzen."

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Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, dass Eon-Chef Johannes Teyssen die Abspaltung mindestens eines Teils der Stromnetze prüfe. Gründe seien die von der Bundesnetzagentur gesenkten künftigen Renditen und die erwarteten Kosten für die Atomlasten. Anteile an dem Netzgeschäfte könnten an Investoren verkauft oder an die Börse gebracht werden.

Die Gerüchte weckten die Phantasie von Anlegern. Die Papiere gehörten zu den wenigen Titeln im Dax, die zulegen konnten.

Wie der Eon-Sprecher jedoch weiter sagte, sei ein Verkauf von Assets beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien eine Option, wenn dadurch "Wert generiert" werde. Solche Anlagen könnten immer wieder aufgestellt werden. Dies sei bei Stromnetzen nicht der Fall.

Kosten für den Atomausstieg

Über die genaue Höhe der Summe, die Eon und die anderen Atomkonzerne in einen Fonds zur Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung des Atommülls aufbringen müssen, dürfte in den nächsten Tagen Klarheit herrschen. In der nächsten Woche will das Kabinett einen entsprechenden Gesetzesentwurf verabschieden.

Teyssen hatte bereits angekündigt, dass Eon zur Finanzierung der Lasten eine Kapitalerhöhung durchführen werde. Der Konzern muss nach bisherigen Schätzungen 10,0 Milliarden Euro in den öffentlich-rechtlichen Fonds einzahlen - 2,0 Milliarden Euro davon für einen sogenannten Risikoaufschlag für mögliche Kostensteigerungen.

"Ausschließlich zur Finanzierung des Risikozuschlags" behalte sich Eon Kapitalmaßnahmen vor, bestätigte der Konzernsprecher am Donnerstag.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/DJ

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