Wirtschaft

Satte Aufschläge - Tag für Tag Draghi befeuert die Banken-Rallye

Aktionären von deutschen Banken winkt ein versöhnlicher Jahresabschluss. Seit Tagen klettern die Kurse von Deutscher Bank und Commerzbank deutlich. Das hat Gründe - und dürfte sich zudem weiter fortsetzen.

Am deutschen Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte die Rally der Bankenwerte mit einer steigenden Gesamtmarktdynamik fortgesetzt. Die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank legten bis zum Handelsende 5,7 und 3,5 Prozent zu. Sie gehörten damit zu den  größten Gewinnern im deutschen Börsenleitindex Dax. Bereits am Montag und Dienstag konnte vor allem die Deutsche Bank kräftige Aufschläge verbuchen. Am Dienstag zählte dann auch die Commerzbank zu den Toptiteln. Für den anhaltenden Aufwärtstrend der Bankentitel machten Händler mehrere Gründe verantwortlich.

"Fundamental hat sich das Bild weltweit endlich wieder aufgehellt und charttechnisch wird das überall durch kräftige Ausbrüche unterlegt", sagte ein Marktteilnehmer. Der Sektor sei derart "underowned" bei Investoren, dass die Käufe noch bis zum Jahresende anhalten dürften. Das habe sich schon am Dienstag an der Terminbörse Eurex gezeigt, wo vor allem Optionen auf Deutsche Bank, Commerzbank und ING gesucht waren, erläuterte der Händler. Bei der Deutschen Bank seien sogar rekordverdächtige Umsätze von 110.000 Kontrakten umgegangen.

Hilfe für Monte Paschi?

Aktuell setzt der Markt übergeordnet auf die Europäische Zentralbank am Donnerstag. Die Börsianer spekulieren darauf, dass die Zentralbank das Anleihekaufprogramm ausdehnt. Dazu stehen alle Zeichen auf Entspannung bei den üblichen Brandherden wie etwa dem italienischen Bankensektor. Hier hatten am Dienstag Berichte die Kurse getrieben, dass sich die italienische Regierung darauf vorbereite, eine zwei Milliarden Euro schwere Kontrollmehrheit an der Krisenbank Monte dei Paschi zu übernehmen.

"Da könnte vielleicht schon heute etwas kommen im Rahmen der Abstimmung zum italienischen Staatshaushalt", sagte ein anderer Händler. Die ist für 13.30 Uhr geplant. Hoffnungen darauf hatten Italiens Bankenaktien am Dienstagnachmittag um bis zu 9 Prozent nach oben getrieben. Sogar Monte-dei-Paschi-Titel hatten am Ende fester geschlossen.

Positiver Ausblick der US-Banken

Dazu kommen gute Nachrichten vom US-Bankensektor: Die Vorstandschefs von Bank of America und JP Morgan gaben sich auf einer Investmentkonferenz von Goldman Sachs positiv zum eigenen Handelsgeschäft. So rechnet James Dimon, Chef von JP Morgan, damit, dass die Handelseinnahmen im vierten Quartal 15 Prozent über Vorjahr liegen könnten.

Die leicht pessimistischen Aussagen von der Credit Suisse am Mittwochmorgen werden indes nicht als belastend gewertet. "Das sind hauseigene Probleme", kommentierte ein Marktteilnehmer. So wurden die Gewinnziele für das Asien-Geschäft, das Investmentbanking und das Asset-Management gesenkt, das Einsparziel jedoch um eine Milliarde Franken erhöht.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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