Wirtschaft

Sondereffekte lasten auf Gewinn Digitalgeschäfte steigern RTL-Group-Einnahmen

Die Zentrale der RTL Group in Luxemburg.

Die Zentrale der RTL Group in Luxemburg.

(Foto: imago/Steinach)

Die Produktionsgesellschaft Fremantle und Digitalangebote sorgen in der RTL Group für steigende Einnahmen. Dagegen muss die deutsche TV-Tochter etwas Federn lassen. In den kommenden Jahren will der Konzern vor allem ins Streaming-Angebot investieren.

Die Senderkette RTL Group hat getrieben von den Digitalgeschäften und den Töchtern Fremantle und RTL Nederland mehr erlöst. Einmaleffekte lasteten jedoch auf dem Gewinn. Wie das Unternehmen mitteilte. kletterten die Einnahmen binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent auf knapp 6,51 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben mit 668 Millionen knapp zehn Prozent weniger. Ein Einmalgewinn aus dem Verkauf einer Immobilien im Jahr 2017 und eine Abschreibung auf Stylehaul von 105 Millionen Euro im Jahr 2018 knabberten am Überschuss.

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Das operative Ergebnis (Ebitda) gab von 1,46 Milliarden auf 1,38 Milliarden Euro nach. Rechnet man die Einmaleffekte heraus, wäre es immerhin ein kleines Plus von 0,7 Prozent gewesen. Die Digitalumsätze erhöhten sich auf 985 Millionen Euro und trugen 15,1 Prozent zum Gesamtumsatz der RTL Group bei. Trotz des Gewinnrückgangs bleibt die Dividende unverändert. Die Schlussdividende soll 3,00 Euro pro Aktie betragen, nachdem bereits im September 2018 eine Zwischendividende von 1,00 Euro ausgezahlt wurde.

TV Now legt zu

Die deutsche Tochter musste 2018 Abstriche im TV-Werbegeschäft hinnehmen. Der Umsatz sank um 2,8 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro. Grund waren der heiße Sommer, die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Winterspiele im vergangenen Jahr - die Sport-Events liefen bei der Konkurrenz. In Märkten wie Frankreich und den Niederlanden lief es besser.

Neben dem TV-Geschäft gewinnen zwei relativ junge Standbeine des Medienkonzerns an Bedeutung, und zwar die Produktionsgesellschaft Fremantle und Digitalangebote, etwa der Streamingdienst TV Now. Beide Geschäftsbereiche zogen stark an. Allerdings sind diese Geschäfte nicht so profitabel wie das klassische TV-Geschäft. Zudem musste RTL einen Rückschlag in seiner Digitalsparte verkraften - das erst 2014 übernommene Videonetzwerk Stylehaul aus den USA musste für 105 Millionen Euro abgeschrieben werden.

Einnahmen sollen 2019 steigen

Im laufenden Jahr erwartet die RTL Group erneut einen Gewinnrückgang, allerdings kehrt das Unternehmen bei seinem Ausblick zurück zur Ebita-Prognose, die eine bessere operative Steuerungskennzahl darstelle als das bisher verwendete Ebitda. Das Ebita um 2,5 bis 5 Prozent schrumpfen, während die Einnahmen wechselkursbereinigt um die gleiche prozentuale Spanne zulegen sollen, dank wachsender Digitalgeschäfte und Fremantle. Die Dividendenpolitik soll unverändert bleiben: Es seien Ausschüttungen von 50 bis 75 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses 2019 geplant.

Die RTL Group hatte angekündigt, künftig stärker aus eigener Kraft wachsen zu wollen. Vor allem will das Unternehmen für den Ausbau der Video-on-Demand-(VOD)-Dienste erheblich in lokalere, exklusivere Inhalte und in eine VOD-Technologieplattform investieren.

RTL-Group-Chef Bert Habets sagte nun, das Unternehmen werde in den nächsten drei Jahren mindestens 350 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau der eigenen Streaming-Dienste investieren - davon 300 Millionen Euro für Inhalte in allen Genres. Das werde erhebliche zusätzliche Umsätze generieren, sich aber nur begrenzt auf das operative Ergebnis auswirken.

Zur RTL Group gehört auch RTL Deutschland und damit der Nachrichtensender n-tv.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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