Wirtschaft

Schrumpfender Gewinn Deutsche Post ächzt unter Paket-Krise

Gewinnrückgänge im deutschen Brief- und Paketgeschäft lasten auf den Gewinnen der
Deutschen Post.

Gewinnrückgänge im deutschen Brief- und Paketgeschäft lasten auf den Gewinnen der Deutschen Post.

(Foto: imago/biky)

Der Umbau des Brief- und Paketgeschäfts kostet die Deutsche Post mehr als erwartet. Das belastet die Bilanz. Dennoch blickt der Konzern optimistisch in die Zukunft und stellt den Paketkunden stabile Kosten für die "letzte Meile" in Aussicht.

Die Deutsche Post will 2019 ihre kriselnde deutsche Brief- und Paketsparte wieder in die Spur bringen und damit den operativen Gewinn spürbar steigern. Im vergangenen Jahr lasteten Gewinnrückgänge in der Sparte auf der Bilanz. "2018 war ein herausforderndes Jahr für Deutsche Post DHL Group, das wir mit einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft abgeschlossen haben", sagte Konzernchef Frank Appel in Bonn.

Deutsche Post
DHL Group 39,05

Der operative Gewinn (Ebit) brach im vergangenen Jahr wegen der Kosten für die Sanierung des deutschen Brief- und Paketgeschäfts um 15,5 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro ein. Die Post erfüllte damit aber die Erwartungen des Marktes. Analysten hatten ein Ebit von 3,1 Milliarden Euro prognostiziert.

Der Konzernumsatz stieg um 1,8 Prozent auf 61,5 Milliarden Euro. Die Post will nun für 2018 eine unveränderte Dividende von 1,15 Euro je Aktie ausschütten. In diesem Jahr will Appel den operativen Gewinn auf 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro steigern. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, wie stark er das Briefporto in Deutschland anheben kann. Im Jahr 2020 sollen es dann mehr als fünf Milliarden Euro sein, bekräftige der Konzern in einer Präsentation.

Kostenintensive Brief- und Paket-Sanierung

Kosten für den Umbau des deutschen Brief- und Paketgeschäfts hatten die Post in den vergangenen Quartalen belastet. Im Gesamtjahr schrieb die Sparte einen operativen Ertrag von 683 Millionen Euro, im laufenden Jahr soll dieser dann deutlich auf eine Milliarde bis 1,3 Milliarden Euro zulegen. Getrieben durch den rasant wachsenden Online-Handel war der Konzern im Paket-Geschäft in der Vergangenheit rasch beim Umsatz gewachsen - noch schneller stiegen aber die Kosten. Appel will das Ruder herumreißen, er hat den Umbau der Sparte bereits in Angriff genommen.

Doch die Sanierung kostet Geld - Beamte werden etwa vorzeitig in Rente geschickt. "2019 werden wir einen großen Schritt nach vorne machen und im deutschen Brief- und Paketgeschäft deutlich besser aufgestellt sein", betonte Appel. Allerdings werde es "einige Monate dauern, bis sich die Fortschritte auch in den Zahlen niederschlagen." Begünstigt werden könnte dieses Vorhaben durch eine deutliche Erhöhung des Brief-Portos.

Appel: Keine Extragebühr für "letzte Meile"

Bei Paketlieferungen stünden den Kunden laut Appel indes keine Mehrkosten bevor. "Wir glauben nicht, dass wir eine Extragebühr für die 'letzte Meile' von unseren Kunden erheben müssen", sagte Appel im Gespräch mit n-tv. Die Haustürzustellung sei "Teil unseres Leistungsversprechens". Die "letzte Meile" - also der letzte Abschnitt bis zur Paketübergabe - gilt als besonders zeitintensiv und teuer für die Paket-Dienstleister.

Abseits des Deutschland-Geschäfts rund um Pakete und Briefe lief es für den Konzern rund. Vor allem das nun schon über Jahre erfolgsverwöhnte Express-Geschäft konnte mit einem Gewinnplus von 12,7 Prozent punkten. Die Frachtsparte hat zudem Probleme durch die Einführung einer neuen Datenverarbeitung überwunden und steigerte den operativen Ertrag deutlich auf 442 (297) Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, cri/rts

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