Wirtschaft

Lebhafter Handel Deutsche Börse profitiert von Schwankung

Die Deutsche Börse rechnet mit weiteren Schwankungen - und steigenden Einnahmen.

Die Deutsche Börse rechnet mit weiteren Schwankungen - und steigenden Einnahmen.

(Foto: imago/Sven Simon)

Steigende Zinsen und der Anlegerwunsch, sich in turbulenten Marktlagen abzusichern, füllt dem Betreiber Deutsche Börse die Kasse. Zugleich macht das Unternehmen seine Pläne bekannt: Die Erlöse sollen jährlich solide zulegen.

Der rege Handel an den Finanzmärkten hat der Deutschen Börse zu Jahresbeginn kräftig Auftrieb gegeben. Der Marktbetreiber unter dem neuen Chef Theodor Weimer konnte im ersten Quartal sogar etwas besser abschneiden als erwartet hatten. Überraschend präsentierte der Dax-Konzern mit dem Zahlenwerk auch das Strategieprogramms "Roadmap 2020".

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Der Nettoumsatz nach den ersten drei Monaten kletterte auf Jahressicht um elf Prozent auf 692 Millionen Euro, wie die Deutsche Börse mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss legte um 17 Prozent auf 271 Millionen Euro zu. Damit ist die Deutsche Börse auf gutem Weg, ihre Jahresziele zu erreichen.

Während es im Vorjahr ungewöhnlich ruhig gewesen war, kam zu Jahresbeginn Leben in die Finanzmärkte: Zum einen ging unter Investoren die Angst vor schnell steigenden Zinsen um, zum anderen brach US-Präsident Donald Trump einen Handelsstreit vom Zaun. Die Deutschen Börse profitiert dabei nicht nur vom anziehenden Wertpapierhandel, sondern auch von einer höheren Nachfrage der Investoren nach Produkten zur Absicherung von Risiken.

Unter dem Strich ging der Quartalsgewinn allerdings um gut 11 Prozent auf 249 Millionen Euro zurück. Hintergrund ist im Wesentlichen, dass im Vorjahreszeitraum der Verkauf der restlichen Beteiligung an der US-Handelsplattform Bats Global Markets den Gewinn aufgepeppt hatte. Der bereinigte Gewinn indes stieg auf 271 Millionen nach 232 Millionen Euro.

Wachsen durch Sparen

Kernbestandteile der "Roadmap 2020" sind eine forcierte Wachstumsstrategie und verstärkte Investitionen in neue Technologien. Das Wachstum und die Investitionen sollen dabei durch ein Sparprogramm finanziert werden. Die Deutsche Börse plant bis einschließlich 2020 mit einem organischen Anstieg der Nettoerlöse aus strukturellen Wachstumschancen von mindestens fünf Prozent pro Jahr. Unter strukturellem Wachstum ist das um zyklische Effekte, wie etwa Marktschwankungen, bereinigte Wachstum gemeint. Die Eschborner gehen allerdings von längerfristig höheren Volatilitäten den Märkten aus, und rechnen daher in diesem Zeitraum mit jährlich positiven zyklischen Effekten bei den Nettoerlösen.

Dank der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und eines effizienten Kostenmanagements soll der bereinigte Periodenüberschuss bis Ende 2020 jährlich um durchschnittlich rund 10 bis 15 Prozent zulegen. Die jährlichen operativen Kosten will die Deutsche Börse in dem Zeitraum um rund 100 Millionen Euro senken. Hierfür rechnet das Unternehmen mit Einmalkosten von rund 200 Millionen Euro, die zum größten Teil in 2018 anfallen werden. Im Zuge des angestrebten Wachstum dürfte der Dax-Konzern mehr Mitarbeiter einstellen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

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