Wie steht es um die Deutsche Bank? Mit einem Kurseinbruch und dem schlechteren Rating im Rücken appelliert Konzernchef Sewing an seine Mitarbeiter: Auch er habe "die schlechten Nachrichten satt". Es gebe aber keinen Grund, "den Kopf hängen zu lassen".

Die Deutsche Bank betont angesichts des jüngsten Kurseinbruchs und der neuen Rating ihre Stärke. "Auf Konzernebene steht unsere Finanzstärke außer Frage", schrieb Vorstandschef Christian Sewing in einer am Morgen veröffentlichten Mitteilung an alle Mitarbeiter des Dax-Unternehmens.

Auch er habe "die schlechten Nachrichten satt". Aber es gebe "keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Ja, der Aktienkurs notiert auf einem historischen Tief. Aber wir werden beweisen, dass wir eine andere Bewertung an den Finanzmärkten verdient haben", betonte er.

Sewing bemüht sich, die Wogen zu glätten: Am Vortag hatten Medienberichte, denen zufolge Aufseher in den USA das US-Geschäft der Deutschen Bank zu einem Problemfall erklärt haben, die Aktie auf Talfahrt geschickt. Die Aktie verlor in der Spitze gut acht Prozent und schloss letztlich bei 9,16 Euro - so schwach wie nie zuvor. Das bisherige Allzeittief aus dem Verlauf liegt bei 8,83 Euro und stammt aus dem Herbst 2016.

S&P zweifelt an der Strategie

Ungeachtet der aktuellen Kursentwicklung veröffentlichte die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am Morgen auch noch eine seit Wochen erwartete Ratingentscheidung: Die Bonitätswächter senkten ihre Einstufung zur Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank herab. Die Note für das langfristige Emittenten-Rating der Deutschen Bank fällt um eine Stufe von "A-" auf "BBB+".

Zur Begründung erklärte die US-Agentur, sie sehe bezüglich der neuen Strategie "erhebliche Umsetzungsrisiken" und gehe davon aus, dass die Deutsche Bank sich für einige Zeit weiterhin schlechter als ihre Wettbewerber entwickeln werde. Sewing, der im April auf den Chefposten befördert worden war, bekräftigte vor diesem Hintergrund: "Wir müssen liefern - und zwar schnell und konsequent."