Wirtschaft

Chancen nach Fusions-Aus Deutsche Bank muss kreative Lösung suchen

Was macht die Deutsche Bank mit ihrer Fondstochter DWS?

Was macht die Deutsche Bank mit ihrer Fondstochter DWS?

(Foto: dpa)

Dass Deutsche Bank und Commerzbank nicht zusammengehen, sieht der Frankfurter Bankexperte Krahnen positiv. Er erwartet nun eine Hinwendung der Deutschen Bank zu europäischen Wettbewerbern hinsichtlich der Kooperation von Sparten.

Nach den geplatzten Fusionsgesprächen von Deutscher Bank und Commerzbank sieht Bankenexperte Jan Pieter Krahnen Chancen für eine Neuordnung der europäischen Bankenlandschaft. "Die Idee eines nationalen Champions ist endgültig zu Grabe getragen. Der Weg ist jetzt frei für kreative und zukunftsfähige Lösungen, insbesondere für die Deutsche Bank", sagte der Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Frankfurter Goethe-Universität.

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"Es könnte sinnvoll sein, leistungsfähige Sparten der Deutschen Bank mit den entsprechenden Geschäftsbereichen europäischer Wettbewerber zusammenzulegen", so Krahnen. Als Beispiele nannte er die Fondstochter DWS und das Investmentbanking.

Deutsche Bank-Chef Christian Sewing steht einem Zusammengehen der DWS mit einem Konkurrenten offen gegenüber. Das Geldinstitut wolle an der erwarteten Konsolidierung unter den Vermögensverwaltern teilnehmen, hatte der Manager Ende der Woche gesagt.

Seit geraumer Zeit grassieren Gerüchte, wonach die Deutsche Bank die DWS mit einem Rivalen verschmelzen könnte. Insidern zufolge ist dabei neben Europas größtem Fondsanbieter Amundi vor allem die Schweizer Großbank UBS im Rennen. Die Beteiligten wollten diese Überlegungen bislang nicht kommentieren.

Stellenabbau auch ohne Fusion

Deutsche Bank und Commerzbank hatten ihre Fusionsgespräche am Donnerstag nach knapp sechs Wochen abgebrochen. Die Commerzbank könnte nach Einschätzung Krahnens als Ganzes für Wettbewerber interessant sein - "vorausgesetzt die Aufstellung des Instituts wird radikal verändert, verbunden mit Stellenabbau".

An einem Abbau von Arbeitsplätzen bei beiden Häuser wird aus seiner Sicht auch ohne eine Fusion kein Weg vorbeiführen. "Allein schon wegen des technologischen Wandels steht das Thema auf der Tagesordnung", sagte Krahnen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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