Wirtschaft

Konkurrenz aus Japan profitabler Deutsche Autobranche schwächelt

Den Spitzenplatz bei der Profitabilität musste BMW an Suzuki und Toyota abtreten.

Den Spitzenplatz bei der Profitabilität musste BMW an Suzuki und Toyota abtreten.

(Foto: picture alliance / Jan Woitas/dp)

Hohe Rohstoffpreise, Investitionen in die Elektromobilität und steigende Zölle drücken bei den Autoherstellern rund um den Globus die Profitabilität. Besonders deutsche Hersteller sacken im Ranking ab. Der neue Absatzmeister kommt aus Japan.

Die deutschen Autohersteller sind nicht mehr Spitzenreiter der Branche. Wie die Unternehmensberatung EY mitteilte, zog die japanische Konkurrenz im dritten Quartal in Sachen Absatz, Umsatz und Gewinn an den Deutschen vorbei. Allerdings spürt die Autobranche weltweit Gegenwind. "Globale Handelskonflikte, höhere Zölle, steigende Rohstoffpreise und hohe Innovationsausgaben führten im dritten Quartal zu sinkenden Margen in der weltweiten Automobilindustrie", heißt es in der Studie.

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Der Gesamtgewinn der 16 führenden Autokonzerne der Welt ging im dritten Quartal um 3,3 Prozent zurück, die durchschnittliche Marge (Gewinn vor Zinsen und Steuern im Verhältnis zum Umsatz) sank auf 5,3 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise. Während die japanischen Konzerne aber an Profitabilität gewonnen haben, büßten die deutschen Hersteller an Schwung ein. Dabei investiert niemand so viel in die Zukunft wie sie.

Absatzmeister ist derzeit Toyota: Der Konzern verkaufte zwischen Juli und September 2,68 Millionen Autos, die Volkswagen-Gruppe setzte 2,41 Millionen Autos ab. Die Japaner konnten ihren Absatz um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, die Wolfsburger dagegen verloren 2,6 Prozent. Den Spitzenplatz bei der Profitabilität musste BMW an Suzuki und Toyota abtreten, die im dritten Quartal Margen von 8,7 beziehungsweise 7,9 Prozent einfuhren. BMW folgt auf Rang drei mit 7,1 Prozent - deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum, als die Münchner noch zweistellig waren.

Volkswagen setzt auf die Zukunft

"Das dritte Quartal verlief für viele Autokonzerne enttäuschend, und bis zum Jahresende dürfte sich die Lage insgesamt kaum verbessern", meint Peter Fuß, Partner bei EY. Besonders die deutschen Hersteller steigerten ihre Investitionen allerdings deutlich um fast zehn Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon geht allein auf Volkswagen. Die japanischen Hersteller investierten hingegen 10,3 Milliarden Euro.

"Trotz der eher schwachen Umsatz- und Gewinnentwicklung und der Belastungen aus der Dieselkrise drücken gerade die deutschen Autokonzerne bei Innovationen aufs Gas", so Fuß. Angesichts der bevorstehenden Neuordnung der Branche sei dies auch sinnvoll.

Quelle: ntv.de, jki/AFP/DJ

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