Technik

Apple zeigt drei neue Modelle Das iPhone wird größer und günstiger

Apple stellt drei neue iPhones vor: das XS, das XS Max und das XR. Die Displaymaße überschreiten erstmals die 6-Zoll-Grenze und der Speicher wächst auf bis zu 512 GB. Spannend ist aber vor allem das günstigere iPhone XR.

Wenn andere Hersteller einfach nur eine Weiterentwicklung eines Smartphones präsentieren, die optisch kaum vom Vorgänger zu unterscheiden ist, werden sie gewöhnlich von enttäuschten Kunden abgestraft, die lieber ein weiteres Jahr warten oder zu einem anderen Hersteller wechseln. Beim iPhone ist das etwas anderes, Apple lässt schon seit Jahren einer Neuentwicklung eine Weiterentwicklung folgen und kommt damit durch, weil es treue Kunden hat, die in Android selten eine echte Alternative sehen. So haben Tim Cook & Co. auch in diesem Jahr eine S-Klasse vorgestellt, die dem Vorgänger wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Trotzdem ist diesmal etwas anders. Denn Apple hat gleich drei verschiedene Modelle präsentiert, von denen eins etwas ganz Besonderes ist.

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Hier können Sie den Verlauf des Apple-Events noch einmal nachverfolgen.

Robuster und kräftiger

Das iPhone XS sieht fast exakt wie das aktuelle iPhone X aus. Sein 5,8 Zoll großes OLED-Display soll aber noch etwas besser sein. Apple hat es robuster gebaut. Unter anderem soll der Bildschirm vom "stabilsten Glas geschützt sein, das bisher bei einem Smartphone verwendet wurde" und das iPhone XS ist nach IP68 staub- und wasserdicht.

Wie gut die Doppel-Kamera im Vergleich zur Konkurrenz ist, wird sich noch herausstellen.

Wie gut die Doppel-Kamera im Vergleich zur Konkurrenz ist, wird sich noch herausstellen.

(Foto: Apple)

Apple hat mit dem neuen A12-Bionic-Chip auch die Leistung ordentlich aufgebohrt. So schafft der A11 der Vorjahres-iPhones "nur" 600 Milliarden Rechenschritte in der Sekunde, der A12 dagegen 5 Billionen. Der Grafikprozessor soll bis zu 50 Prozent leistungsfähiger als beim Vorgänger sein und der neue neuronale Prozessor des A12 ermöglicht laut Apple maschinelles Lernen in Echtzeit. Durch die neue 7-Nanometer-Architektur soll der Chip aber nicht nur leistungsfähiger sein, sondern auch effizienter arbeiten.

Wohin mit der ganzen Leistung? Unter anderem soll das iPhone XS in der Lage sein, Bewegungen eines Basketballspielers in Echtzeit zu analysieren, um das Training zu verbessern. Andere Sportarten nannte Apple nicht. Außerdem beherrscht das Gerät grafisch aufwändige AR-Spiele, bei der mehrere Spieler in Echtzeit gegeneinander antreten.

Bokeh jetzt variabel

Auch die Dual-Kamera wurde weiterentwickelt und das iPhone XS könnte sich damit vorerst wieder an die Spitze der Top-Smartphones knipsen. Sie besteht nach wie vor aus einer 12-Megapixel-Weitwinkel-Kamera (f/1.8) und einer 12-Megapixel-Knipse (f/2.4) mit zweifacher Vergrößerung. Aber der Sensor hat größere Pixel und Apple hat den Bildprozessor verbessert. Unter anderem kann man bei Porträts jetzt auch im Nachhinein die Blende und damit die Tiefenschärfe für ein künstliches Bokeh ändern. Außerdem hat Apple die automatische Bilderkennung verbessert und einen neuen, "smarten" HDR-Modus eingeführt. Die 7-Megapixel-Frontkamera (f/2.2) soll ebenfalls einen neuen Prozessor haben.

Das blaue iPhone XR.

Das blaue iPhone XR.

(Foto: Apple)

Das iPhone XS Max ist die XXL-Variante mit einem 6,5 Zoll mächtigen Bildschirm und entspricht den bisherigen Plus-Modellen. Bis auf einen größeren Akku hat es die gleiche Technik wie das kleinere Gerät. Die mächtigere Batterie soll aber bis zu 1,5 Stunden länger durchhalten als beim iPhone X, während das XS nur für rund eine halbe Stunde mehr Reserven als der Vorgänger hat. In China wird es außerdem ein Max-Modell mit Dual-SIM geben.

Das iPhone XS kann ab Freitag vorbestellt werden, Apple liefert es ab dem 21. September aus. Es kommt in Grau, Gold oder Silber. Für das Modell mit 64 GB verlangt Apple wie bisher rund 1150 Euro, das 256-GB-Modell kostet 1320 Euro, das größte mit 512 GB-Speicher kostet 1550 Euro. Das iPhone XS Max kostet in der kleinsten Speicher-Variante mit 64 GB 1250 Euro. Die 256-GB-Variante kostet 1420 Euro, das XS Max mit 512 GB Speicher kostet in Deutschland stolze 1650 Euro.

Das günstige LCD-iPhone kommt tatsächlich

Die spannendste Neuheit ist aber das iPhone XR. Denn es kostet mit einem Anfangspreis von rund 850 Euro deutlich weniger als die XS-Modelle, ist aber nicht wesentlich schwächer ausgestattet. Experten wie der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo erwarten, dass das XR in den folgenden zwölf Monaten den Löwenanteil der verkauften iPhones ausmachen wird und Apple damit auch neue Käuferschichten erreichen kann.

Die Krone der Apple Watch bietet jetzt auch haptisches Feedback, wenn man sie dreht.

Die Krone der Apple Watch bietet jetzt auch haptisches Feedback, wenn man sie dreht.

(Foto: Apple)

Das XR hat ein 6,1 Zoll großes LC-Display (LCD) mit einer Pixeldichte von 326 ppi, das preiswerter in der Herstellung als OLED-Bildschirme ist. Laut Apple soll es aber das Beste aus der Technik mit Hintergrundbeleuchtung herausholen und eine hervorragende Qualität haben. Außerdem ist beim iPhone XR der Rahmen des Geräts aus Aluminium und nicht aus Edelstahl und das Gerät ist nur nach IP67 staub- und wasserdicht. Und schließlich hat hat das iPhone XR auf der Rückseite nur die 12-Megapixel-Weitwinkel-Kamera, es ist aber die gleiche wie beim XS. Über 3D-Touch verfügt das XR ebenfalls nicht, dafür soll auch das LCD-iPhone 1,5 Stunden länger durchhalten als das iPhone 8 Plus.

Das iPhone XR verspätet sich etwas, kann erst ab dem 19. Oktober vorgestellt werden und wird ab dem 26. Oktober ausgeliefert. Es kommt in den Farben Schwarz, Weiß, Blau, Gelb, Koralle und Rot und kostet mit 64 GB rund 850 Euro. Die 128-GB-Variante kostet 910 Euro, das iPhone XR mit 256 GB kostet 1020 Euro. 

Neue Apple Watch mit größerem Display

Vor den neuen iPhones gehörte der vierten Generation der Apple Watch die Bühne. Die beiden neuen 40- und 44-Millimeter-Varianten haben mehr als 30 Prozent größere Displays, die fast randlos und an den Seiten nach unten gebogen sind. Trotzdem ist das Duo nicht größer als die Vorgänger und auch die alten Armbänder passen noch. Die Krone bietet jetzt haptisches Feedback und die Lautsprecher sollen deutlich lauter sein. Im Inneren werkelt ein neuer Prozessor, der doppelt so stark wie der Vorgänger sein soll. Die Laufzeiten sollen unverändert sein.

Eine der neuen Funktionen der Watch ist eine Fall-Erkennung. Das heißt, die Uhr kann selbstständig einen Notruf absetzen, wenn die Sensoren nach einem Sturz des Trägers keine Bewegung mehr registrieren. Außerdem erkennt das Gerät unregelmäßige Herztöne und warnt den Träger. Über einen neuen Sensor in der Krone soll die neue Apple Watch ein Elektrokardiogramm (EKG) machen können. Der Nutzer muss dafür nur den Zeigefinger auf die Krone auflegen. Allerdings stehen diese Funktionen vorerst nur US-Nutzern zur Verfügung.

Die Apple Watch 4 wird in der günstigsten GPS-Variante 429 Euro kosten, mit SIM-Karte 529 Euro. Die 3. Generation der Watch wird günstiger und ist jetzt ab 299 Euro zu haben. Die Geräte werden ab dem 21. September ausgeliefert, vorbestellen kann man sie ab 14. September. Das neue Betriebssystem watchOS 5 wird wie iOS 12 ab dem 17. September verteilt.

Quelle: ntv.de

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