Wirtschaft

Hunderte Diesel betroffen Daimler stoppt Auslieferungen

Betroffen sind einzelne Modelle der A-, B-, C- und G-Klasse von Mercedes.

Betroffen sind einzelne Modelle der A-, B-, C- und G-Klasse von Mercedes.

(Foto: imago stock&people)

Bei Mercedes-Händlern in Deutschland stehen mehrere Hundert Dieselmodelle, deren Motoren die Behörden für manipuliert halten. Um zu verhindern, dass die Kunden die Wagen direkt wieder in die Werkstatt bringen müssten, stoppt Daimler die Auslieferung.

Daimler hat einem Bericht zufolge die Auslieferung einzelner Diesel-Modelle der Marke Mercedes-Benz gestoppt. Betroffen sind den Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge Fahrzeuge der A-, B- und C-Klasse mit Vier-Zylinder-Motoren, die bis Ende Mai produziert wurden.

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In einer internen Mitteilung, die die Konzernzentrale am Freitagnachmittag an alle Mercedes-Benz-Händler verschickt hat und die den Zeitungen vorliegt, heißt es: "Wir untersagen Ihnen, die betroffenen Fahrzeuge zuzulassen oder an Kunden auszuliefern, bis eine entsprechende Abhilfe in den Servicebetrieben verfügbar und an den Fahrzeugen umgesetzt ist."

Zuerst müsse ein Software-Update durchgeführt werden, heißt es in der Mitteilung. Begründet wird die gestoppte Auslieferung mit einer "möglichst schnellen und effektiven Verbesserung der Emissionen im realen Fahrbetrieb". Wann die Kunden mit ihrem neuen Mercedes erstmals fahren können, ist unklar.

Vereinbarung zwischen Zetsche und Scheuer

Mit dem Stopp der Auslieferung will Daimler einem möglichen Rückruf der betroffenen Modelle zuvorkommen. Einen solchen hatten Konzernchef Dieter Zetsche und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vereinbart. Das Schreiben ergehe "in Erwartung eines potentiellen Rückrufs", heißt es in der internen Daimler-Mitteilung.

Gegenüber den Funke-Zeitungen sagte ein Unternehmenssprecher: "Nach einer ersten Einschätzung beträgt die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge in Deutschland einige hundert Fahrzeuge." Es handele sich um Autos, die bis Ende Mai produziert wurden und nur die alte Abgasnorm Euro 6b erfüllen, sagte der Sprecher. Die seit Juni gebauten Autos sollen die Norm Euro 6c einhalten, bei der der Abgastest etwas realistischer ist.

Konkret betroffen ist ein Vier-Zylinder-Diesel mit 1,6 Liter Hubraum der C-Klasse. Dies ist eine abgewandelte Version des Motors, den das Kraftfahrtbundesamt schon beim Lieferwagen Vito beanstandet hat; er stammt aus einer Kooperation mit Renault.

Ebenfalls vom Stopp betroffen ist ein populärer Vier-Zylinder-Dieselmotor mit der Bezeichnung OM651, den Mercedes selbst entwickelt hat und der in verschiedenen Varianten in die Modelle CLA, GLA, GLE sowie die A- und die B-Klasse eingebaut wird. Außerdem geht es um einen Sechs-Zylinder-Diesel, der in den Geländewagen der G-Klasse steckt.

Quelle: ntv.de, mbo

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