Wirtschaft

Der Schlüssel zum Elektro-Boom Daimler poliert Li-Tec auf

Unterschiedliche Auffassungen in der Batterie-Allianz von Evonik und Daimler: Evonik-Chef Werner Müller (l.) und Dieter Zetsche bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Dezember 2008.

Unterschiedliche Auffassungen in der Batterie-Allianz von Evonik und Daimler: Evonik-Chef Werner Müller (l.) und Dieter Zetsche bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Dezember 2008.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Im Geschäft mit Elektroautos zeichnen sich größere Veränderungen ab: Die Preise für die bislang teuerste Komponente, die Batterie, geraten in Bewegung. Um mitzuhalten, suchen Daimler und Evonik nun gemeinsam nach Verstärkung. Womöglich sind die abgasfreien E-Flitzer in Deutschland schon bald sehr viel günstiger zu haben.

Der Autobauer Daimler und das Spezialchemie-Unternehmen Evonik suchen für ihre gemeinsame Tochter, das Batterieunternehmen Li-Tec, weitere Partner, die in das Geschäft mit Batterietechnik für Elektroautos einsteigen wollen und dazu enstprechend Kapital mitbringen.

"Wir überlegen, wie wir Li-Tec effizienter machen können", bestätigte entsprechende Überlegungen Daimler-Chef Dieter Zetsche im Gespräch mit der "Wirtschaftswoche". Der prominente Automanager gab dabei auch Einblicke in strategische Überlegungen. "Eine Option ist dabei, mehr Partner ins Unternehmen zu holen", erklärte Zetsche. Der Batteriespezialist Li-Tec gehört zu 50,1 Prozent Evonik, 49,9 Prozent der Anteile hält Daimler.

Bei Evonik bestätigen Insider dem Blatt, dass neue Partner für Li-Tec gesucht würden. Allerdings gestalte sich die Suche schwierig, weil Li-Tec von der Bundesregierung mit Millionen subventioniert werde und ausländische Partner darum "nicht gern gesehen" seien. Zudem hätten Daimler und Evonik unterschiedliche Auffassungen über mögliche neue Partner.

Verkaufshemmnis Nr. 1

Effizienzsteigerungen bei Li-Tec sind nötig, weil es starke Preisrückgänge bei Elektroautobatterien gibt. Audi-Chef Rupert Stadler nannte gegenüber der "Wirtschaftswoche" das aktuelle Preisniveau: "Vor drei Jahren lagen die Preise pro Kilowattstunde noch bei 500 Euro, jetzt sind es rund 200 Euro. Und ich gehe davon aus, dass das nicht das Ende ist."

Batteriepreise auf diesem Niveau haben Experten bislang für den Zeitraum nach 2020 vorausgesagt. Die gesunkenen Batteriekosten eröffnen nun auch Spielraum für Preissenkungen bei Elektroautos.

Bislang galten die hohen Endverkaufspreise im Segment der rein elektrisch angetriebenen Pkw noch als das wichtigste Hindernis im Verkauf. Der Absatz der abgasfreien E-Autos bleibt bislang weit hinter den Erwartungen zurück. Im Rahmen der Strategien zur Elektromobilität hatte die Bundesregierung das Ziel ausgerufen, in den kommenden sieben Jahren rund eine Millionen Elektroautos auf die deutschen Straßen zu bringen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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