Die gute Absatzentwicklung im Autogeschäft von Daimler macht sich beim Gewinn deutlich positiv bemerkbar. Die Stuttgarter konkretisieren nach dem starken Quartal sogar ihren Ausblick für das laufende Jahr. Zur geplanten Gewinnwende fehlt nicht mehr viel.

Der Stuttgarter Autobauer Daimler ist derzeit nicht zu bremsen, die Erwartungen vor den Quartalszahlen werden nicht enttäuscht: Mit neuen Automodellen und seinem Sparkurs schwenkt er wie von Branchenbeobachtern erwartet auf die Erfolgsspur ein. Gegen Ende zweier selbst ernannter "Übergangsjahre" ist die Wende zwar nicht erreicht, aber erfolgreich eingeleitet, zeigt sich die Konzern-Führung überzeugt.

Im dritten Quartal fuhr Daimler beim Gewinn vor Steuern und Zinsen aus dem laufenden Geschäft (Ebit) 2,2 Milliarden Euro ein, das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahr und etwas mehr als Analysten erwartet hatten. Das Ebit soll im vierten Quartal ebenfalls über dem Vorjahresniveau liegen und sich in den Folgejahren weiter verbessern, stellte der Vorstand in Aussicht.

"Wir werden weiter in Produkte und Standorte investieren, um den mittel- und langfristigen Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu sichern", erklärte Vorstandschef Dieter Zetsche in Stuttgart. Er hatte im Sommer nach den schwachen ersten sechs Monaten ein "deutlich besseres" operatives Ergebnis für das zweite Halbjahr in Aussicht gestellt. Im abgelaufenen Quartal verbuchte Daimler einen Rekordabsatz: Vor allem in China, den USA und Westeuropa waren Mercedes-Autos gefragt. Der Konzernumsatz stieg um fünf Prozent auf 30,1 Milliarden Euro.

Grund für das Ergebnis ist den Angaben zufolge neben der guten Absatzentwicklung auch die zunehmende Wirkung eingeleiteter Effizienzprogramme. Der Autobauer will damit bis Ende 2014 insgesamt rund 4 Milliarden Euro sparen.

Im Gesamtjahr noch ein Gewinnminus

Auch einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr traute sich Daimler bei Vorlage der Dritt-Quartalszahlen zu: Absatz und Umsatz sollen steigen, das bereinigte Ebit soll bei 7,5 Milliarden Euro liegen. In der Hauptsparte Pkw sollen es vier Milliarden Euro sein. Bisher hieß es nur, das Vorjahresergebnis von 8,1 Milliarden Euro werde nicht erreicht. Die Stuttgarter verzeichnen damit das zweite Jahr in Folge einen Gewinnrückgang, zeigen sich aber überzeugt, die Wende sei jetzt eingeleitet.

Analysten rechnen für das kommende Jahr vor allem mit einer kräftig steigenden Nachfrage nach der neuen S-Klasse oder dem Mini-Geländewagen GLA, der Anfang 2014 auf den Markt kommt. Sie prognostizieren einen bereinigten Gewinn von 9,4 Milliarden Euro nach 7,5 Milliarden Euro in diesem Jahr.

Zetsche hatte 2012 und 2013 zu "Übergangsjahren" erklärt, um die richtigen Weichen zu stellen  und so den Abstand auf die beiden davoneilenden Konkurrenten im Premium-Bereich Audi und BMW zu verringern. Ganz geschafft ist die Wende noch nicht, aber es gibt nund och begründete Hoffnung auf eine Jahresendrally.

Für den Aktienmarkt ist die Trendwende bei dem Dax-Konzern nach anderthalb Jahren Talfahrt eine ausgemachte Sache. Die Aktie ist in diesem Jahr schon um mehr als 40 Prozent auf Kurse von zuletzt 58 Euro gestiegen - und ist damit der drittbeste Wert im Dax nach Conti und der Deutschen Post.