Wirtschaft

Profitable Deutsche-Bank-Tochter DWS-Börsengang startet in die heiße Phase

Die DWS, die früher unter dem Namen Deutsche Asset Management firmierte, soll noch vor Ostern an die Börse gehen.

Die DWS, die früher unter dem Namen Deutsche Asset Management firmierte, soll noch vor Ostern an die Börse gehen.

(Foto: imago/Hannelore Förster)

Sie ist der wichtigste Gewinnbringer der Deutschen Bank. Nun will das Geldhaus mit der Vermögensverwaltung DWS auch an der Frankfurter Börse Geld einstreichen. Noch vor Ostern könnte die Tochter aufs Parkett gehen. Den Anlegern winkt eine satte Dividende.

Die Deutsche Bank hat den offiziellen Startschuss für den milliardenschweren Börsengang ihrer Vermögensverwaltungs-Tochter DWS in Frankfurt gegeben. "Der geplante Börsengang gibt uns die Möglichkeit, das volle Potenzial der DWS für unsere Kunden und Mitarbeiter auszuschöpfen", sagte DWS-Chef Nicolas Moreau. "Für unsere Aktionäre wollen wir gleichzeitig attraktive Renditen erwirtschaften." Anleger will er unter anderem mit einer hohen Dividendenausschüttung locken.

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Moreau legte sich weiterhin nicht auf einen genauen Termin für die Aktienemission fest. Von der offiziellen Ankündigung bis zur Erstnotiz dauert es aber für gewöhnlich nur vier Wochen, so dass die DWS noch vor Ostern an der Frankfurter Börse gelistet sein kann. Der Erlös aus der Emission kommt allein der Deutschen Bank zu, DWS geht leer aus. Zum Volumen hielt sich das Geldhaus bedeckt. Finanzkreisen zufolge will die Deutsche Bank 25 Prozent an ihrer Tochter abgeben und damit 1,5 bis zwei Milliarden Euro einnehmen.

DWS ist der wichtigste Gewinnbringer der Deutschen Bank und verwaltet 700 Milliarden Euro sowohl von Privatkunden als auch von institutionellen Kunden wie Versicherungen, Staatsfonds und Pensionskassen. 2017 lieferte die Vermögensverwaltung einen Vorsteuergewinn von 725 Millionen Euro ab und steuerte damit mehr als die Hälfte zum Konzernergebnis vor Steuern von 1,3 Milliarden Euro bei.

Kritik an Umwandlung in KGaA

Potenzielle Aktionäre will Moreau mit einer satten Dividende locken und jährlich 65 bis 75 Prozent des Nettoergebnisses ausschütten. Zudem peilt die DWS eine Ausweitung des verwalteten Vermögens um drei bis fünf Prozent pro Jahr an. 2017 kletterte es um 2,3 Prozent und konnte damit die Verluste des Vorjahres nicht wettmachen. Als die Deutsche Bank im Herbst 2016 wegen der Androhung einer hohen Strafe in den USA ins Schlingern geriet, entzogen viele Kunden dem Institut ihr Vertrauen und ihr Geld - 2016 sank das verwaltete Vermögen um 5,5 Prozent.

Der Börsengang werde das öffentliche Profil der DWS durch eine verbesserte Wahrnehmung der Marke schärfen und somit den Vertrieb ihrer Produkte fördern. "Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre der DWS, darunter auch die Deutsche Bank, werden davon deutlich profitieren", sagte Deutsche-Bank-Finanzchef James von Moltke.

Um sich dauerhaft die Kontrolle zu sichern, wandelte die Deutsche Bank die Sparte im Zuge des Börsengangs in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) um. Das sorgte bei Analysten und potenziellen Investoren für Kritik. Durch die Umwandlung sichert sich das Geldhaus auch dann Einfluss, wenn sein Anteil sinkt.

Quelle: ntv.de, cri/rts

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