Wirtschaft

Umsatzziel in Gefahr Continental bricht der Gewinn ein

Bei Continental steht das bereits gekappte Umsatzziel des Unternehmens in Frage.

Bei Continental steht das bereits gekappte Umsatzziel des Unternehmens in Frage.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zulieferer Continental sieht seinen angepeilten Jahresumsatz in Gefahr. Als Grund führt das Unternehmen die schwächelnde Autoproduktion in China an. Doch auch in Europa läuft das Geschäft nicht rund.

Continental hat im dritten Quartal trotz etwas höherer Erlöse einen Gewinneinbruch verzeichnet und einen trüben Ausblick auf die kommenden Monate gegeben. Nach zwei Warnungen im laufenden Jahr setzt der Autozulieferer ein Fragezeichen hinter das bereits reduzierte Umsatzziel für das Gesamtjahr. Sollte sich der negative Trend bei der weltweiten Fahrzeugproduktion im Schlussquartal fortsetzen, sei das Erreichen eines Umsatzes von rund 44,5 Milliarden Euro nach Wechselkurseffekten im Gesamtjahr nicht sicher.

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Noch sieht der Konzern die Ziele aber in Reichweite. "Trotz des deutlich eingetrübten Marktumfeldes konnten wir unsere zuletzt geänderten Ziele beibehalten", erklärt Conti-Chef Elmar Degenhart. Insbesondere in Europa und in China sei die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im dritten Quartal deutlich zurückgegangen. An der bereinigten Ebit-Marge von über 9 Prozent hält der Dax-Konzern weiter fest.

Conti senkte Umsatzziel bereits zwei Mal

Anfang dieses Jahres hatten die Hannoveraner noch einen Umsatz von rund 47 Milliarden Euro und eine Rendite von rund 10,5 Prozent in Aussicht gestellt. Wegen einer stärker als erwarteten Abschwächung im weltgrößten Automarkt China, den Verwerfungen infolge des neuen Abgasmessverfahrens in Europa und internen Problemen musste Conti den Ausblick allerdings, wie andere Unternehmen der Branche auch, zwei Mal senken.

Aber nun steht auch das vor kurzem nochmals leicht gekappte Umsatzziel in Frage. Es mag etwas weniger werden, sagte Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfe. 44 Milliarden Euro im Gesamtjahr werde der Konzern aber "auf jeden Fall erreichen", so der Manager.

Gegenwind spürt die Branche vor allem in China und Europa, wo mittlerweile mehr als die Hälfte der weltweiten Fahrzeuge produziert werden. Für das Schlussquartal rechnet die Continental AG in Europa mit einem Marktrückgang von 2 Prozent und in China von 6 Prozent. Der Rückgang könnte aber noch stärker ausfallen denn Analysten bezeichnen die Prognose für China als optimistisch. "Für den Fall eines schlechten vierten Quartals deutet der Conti-Vorstand bereits eine weitere 'Gewinnwarnung' an", heißt es von NordLB-Analyst Frank Schwope.

Operativer Verlust von 87 Millionen Euro

Grundsätzlich sei der Konzern aber auch für Krisenzeiten "solide" aufgestellt, so der Analyst. Zudem steht das Unternehmen vor wichtigen Umstrukturierungen. Conti plant eine Holdingstruktur und will die Antriebssparte (Powertrain) kommendes Jahr an die Börse bringen.

Um es für Investoren attraktiv zu machen, wäre eine gute operative Entwicklung hilfreich. Im dritten Quartal allerdings verzeichnete Conti in dem Bereich rote Zahlen. Bei leicht steigenden Erlösen von 1,85 Milliarden Euro fiel ein operativer Verlust von 87 Millionen Euro an, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 83 Millionen erzielt worden war.

Auf Konzernebene steigerte Conti den Umsatz in den drei Monaten um 0,9 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Das Ebit brach indes um 18 Prozent auf 852 Millionen Euro ein, bereinigt liegt der Rückgang bei 30 Prozent auf 772 Millionen Euro.

"Das bereinigte Ebit des dritten Quartals liegt ein wenig über unserer Prognose von Ende August", so Finanzvorstand Schäfer. Grund hierfür sei, dass nicht alle Aufwände für Rückstellungen und Gewährleistungsfälle, die im August angekündigt wurden, bereits im dritten Quartal angefallen seien. Das Ergebnis nach Steuern und Dritten brach um 14 Prozent auf 626 Millionen Euro ein und damit nicht so stark wie von Analysten befürchtet.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ

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