Wirtschaft

Umbrüche in der Autoindustrie Continental bestätigt mögliche Spaltung

Wie stellt sich der weltgrößte Autozulieferer auf die anstehenden "Herausforderungen in der Automobilindustrie" ein? Nach einem Tag voller Gerüchte bekennt Continental Farbe. Der Dax-Konzern denkt tatsächlich über neue Strukturen nach.

Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental hat Medienberichte über möglicherweise anstehende Umwälzungen in der Unternehmensstruktur bestätigt. "Wir bestätigen, dass wir uns in einem frühen Analysestadium befinden, Szenarien durchzuspielen, um unsere Organisation noch flexibler auf die Herausforderungen in der Automobilindustrie auszurichten", teilte die Continental AG mit.

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Zu den Einzelheiten der Sondierungsgespräche äußerte sich das Unternehmen nicht. Ob und welche Änderungen sich aus diesen Analysen und Szenarien ergeben, sei "zum heutigen Zeitpunkt noch völlig offen. Von daher liegen auch keine beschlussfähigen Pläne vor", teilte Conti weiter mit.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor unter Berufung auf einen Informanten berichtet, der Konzern führe Sondierungsgespräche mit Beratern über einen möglichen Umbau des Konzerns. Diskutiert werde unter anderem die Gründung einer Holdinggesellschaft für die einzelnen Geschäftssparten.

Die Aktien der profitableren Einheiten, wie etwa des Reifengeschäfts, könne Conti in einem solchen Szenario abspalten und separat an die Börse bringen, hieß es. Denkbar sei auch, dass Conti einzelne Geschäftsteile mit Konkurrenten fusionieren könnte.

Unter Anlegern hatten schon die ersten Berichte über Aufspaltungspläne bei Continental großes Aufsehen ausgelöst. Die Conti-Aktie reagierte im Handelsverlauf mit einem starken Kurssprung nach oben und lag zeitweise rund 7 Prozent im Plus. Am frühen Abend gingen die Anteilsscheine des Zulieferers an der Börse 5,4 Prozent fester bei 251,30 Euro aus dem Handel.

Eckdaten zur Bilanz 2017

Kurz nach Börsenschluss konnte Conti zudem starke Eckdaten für das abgelaufene Jahr vorlegen. Dank starker Geschäfte mit Elektronik und Software legte der Umsatz kräftig zu. Die Erlöse kletterten im abgelaufenen Jahr um acht Prozent auf rund 44 Milliarden Euro, wie Continental mitteilte.

Die um Sondereffekte bereinigte Rendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) lag mit 10,8 Prozent über der vom Vorstand angestrebten Zielmarke von 10,5 Prozent. Im Schlussquartal seien Umsatz und Ergebnis wie erwartet besonders stark gewesen, hieß es. Zum Wachstum hätten vor allem die Automotive-Divisionen sowie die Tochter ContiTech und das Geschäft mit Winterreifen beigetragen.

Neue Prognose für 2018

Für das anlaufende Jahr nimmt sich Continental mehr vor: Gestützt von einer guten Autokonjunktur stellte die Konzernführung um Konzernchef Elmar Degenhart für 2018 einen Umsatz von 47 Milliarden Euro in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzplus von knapp 7 Prozent.

Das ist deutlich mehr, als die meisten Analysten als neue Richtschnur erwartet hatten. Dabei gilt Conti als vorsichtig bei der Prognose zum Jahresanfang. Conti-Chef Degenhart setzt auf eine weiter robuste Nachfrage aus der Autoindustrie. Der Auftragseingang der Sparte zeige das Vertrauen der Kunden, hieß es.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts

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