Wirtschaft

Unternehmen verdient weniger Commerzbank will Sparkurs nicht verschärfen

Nachdem der Traum von der großen Bankenhochzeit geplatzt ist, brocken geringe Erträge und höhere Steuern der Commerzbank zum Jahresstart einen Gewinneinbruch ein. Unterm Strich verdient das Unternehmen im ersten Quartal mehr als die Hälfte weniger als ein Jahr zuvor.

Die Commerzbank sieht trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal und den gescheiterten Fusionsgesprächen mit der Deutschen Bank keinen Grund für einen Kurswechsel. "Wir adressieren mit unserer Strategie die richtigen Punkte", sagte Konzernchef Martin Zielke zur Veröffentlichung der Quartalsbilanz. "Durch Wachstum stärken wir unsere Ertragsbasis und wirken den niedrigen Zinsen und dem Margenverfall entgegen."

Das Schild einer Commerzbank-Filiale hängt unweit der Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main.

Das Schild einer Commerzbank-Filiale hängt unweit der Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main.

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Commerzbank
Commerzbank 12,69

Der operative Gewinn sank im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 244 Millionen Euro. Der Überschuss brach auf 120 (Vorjahr: 262) Millionen Euro ein, nachdem das Geldhaus im Vorjahr noch von einer ungewöhnlich niedrigen Steuerquote profitiert hatte. Der Gewinnrückgang war allerdings geringer als von Analysten befürchtet.

Trotz der Niedrigzinsen stieg der Zinsüberschuss im ersten Quartal um zwölf Prozent - auch weil die seit Längerem schwächelnde Firmenkunden-Sparte nach den Umbaumaßnahmen der vergangenen Jahre Tritt fasste und mehr Kredite vergab. Im Privatkundengeschäft gewann die Bank 123.000 Neukunden dazu - zwei Drittel davon steuerte die Direktbank-Tochter Comdirect bei.

Kostenziele bleiben unverändert

Dennoch gingen die bereinigten Konzernerträge um 1,2 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro zurück. "Wir werden den aktuellen Rückenwind unserer Kunden nutzen und unsere Strategie weiter umsetzen", sagte Zielke. "Natürlich werden wir weiter konzentriert daran arbeiten, unsere Ertragskraft zu steigern." Den Sparkurs will die Bank aber nicht verschärfen. "Unsere Kostenziele bleiben unverändert", sagte Finanzchef Stephan Engels.

Für 2019 rechnet die Bank weiterhin mit Kosten von weniger als 6,8 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote soll zum Jahresende bei mindestens 12,75 Prozent liegen, bekräftigte die Bank. Ende März lag sie mit 12,7 Prozent leicht unter dem Zielwert. Den Aktionären verspricht Zielke für 2019 weiterhin eine Dividende auf dem Vorjahresniveau von 20 Cent je Aktie.

Quelle: ntv.de, jki/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen