Wirtschaft

Gang zum Geldautomaten Commerzbank schließt Abhebegebühren aus

Fast 200 Sparkassen und Volksbanken sollen bereits Gebühren fürs Geldabheben verlangen.

Fast 200 Sparkassen und Volksbanken sollen bereits Gebühren fürs Geldabheben verlangen.

(Foto: imago/PPE)

Wegen der Zinsflaute brechen den Banken Erträge weg. Etliche Geldhäuser wie Sparkassen und Volksbanken erheben daher bereits Gebühren fürs Geldabheben. Die Commerzbank will da jedoch nicht mitmachen. Sie verfolgt eine andere Strategie.

Die Commerzbank will ihren Kunden weiterhin keine Gebühren fürs Geldabheben am Automaten abknöpfen. "Da sind wir sehr klar: Wir werden nicht unseren Kunden erklären, warum unsere Kunden von ihrem Konto ihr Geld abheben und dafür Geld bezahlen. Das finde ich völlig absurd. Das werden wir nicht machen", betonte der Privatkundenchef des Instituts, Michael Mandel. Die Bank müsse ihren Kunden eine Möglichkeit zur Verfügung stellen, wie sie an ihr Geld kommen. "Ansonsten machen die Konten bei uns auch keinen Sinn."

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Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben für Schlagzeilen gesorgt, nachdem bekannt wurde, dass viele von ihnen Gebühren für den Gang zum Geldautomaten verlangen. Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret hatte kürzlich Verständnis für höhere Preise geäußert: "Ursprünglich haben die Banken und Sparkassen an den Kundenguthaben Geld verdient - allein durch die Unterschiede zwischen kurz- und langfristigen Zinsen." Das sei heute wegen der niedrigen Zinsen nicht mehr möglich. Dombret sieht das "Ende der Umsonstkultur" gekommen.

Recherchen des Finanzportals Biallo zufolge verlangen etwa 40 Sparkassen und ersten Ergebnissen zufolge ungefähr 150 Volksbanken von einem Teil ihrer Kunden - je nach Kontomodell - Gebühren fürs Abheben von Bargeld. Manche Institute gewähren Kunden im Monat bis zu fünf kostenlose Abhebungen, andere kassieren gleich beim ersten Mal.

Cash Group weiter eine gute Lösung

Natürlich verursache die Bargeldlogistik Kosten, sagte Commerzbank-Privatkundenvorstand Mandel. "Es gibt Wettbewerber, die unser breites Netz nutzen. Dass wir Fremdkunden anders behandeln als eigene Kunden, finde ich völlig in Ordnung." Die sogenannte Cash Group als Zusammenschluss der privaten Banken in Deutschland - Commerzbank, Deutsche Bank, Hypovereinsbank, Postbank - mit ihren 9000 Geldautomaten finde er derzeit eine gute Lösung. Auch bei den anderen Privatbanken ist die Bargeldversorgung am Automaten für eigene Kunden und Cash-Group-Kunden nach wie vor kostenlos.

Die Commerzbank will bis 2020 zwei Millionen neue Privatkunden gewinnen, die Kreditvergabe erhöhen und mehr Wertpapiereinlagen anlocken. Aktuell liege das Wachstum etwas höher als geplant, sagte Mandel. "Insofern sind wir gut ins neue Jahr gekommen."

Die ehrgeizigen Wachstumsziele will Mandel unter anderem durch den Ausbau des Geschäfts mit Ratenkrediten erreichen. Dieses will die Commerzbank künftig auf eigene Rechnung betreiben und das Neugeschäft in dem Bereich bis 2020 auf sechs Milliarden von 2,3 Milliarden 2016 fast verdreifachen. Ratenkredite von 1500 bis 80.000 Euro für Autos, Möbel, Urlaubsreisen oder Renovierungen bietet die Bank weiterhin über ihre 1000 Filialen und bald auch online an.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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