Wirtschaft

Zähe Verhandlungen Commerzbank-Vorstände fordern Millionen

Der Vorstand der Commerzbank soll verkleinert werden.

Der Vorstand der Commerzbank soll verkleinert werden.

(Foto: REUTERS)

Die Commerzbank will sich von zwei Vorständen trennen, um das Führungsgremium zu verkleinern. Die betroffenen Manager sind damit offenbar einverstanden - und pochen im Gegenzug jeweils auf einen hohen Millionenbetrag.

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Die geplante Verkleinerung des Vorstands der Commerzbank zieht sich wegen schwieriger Verhandlungen über die Abfindungen weiter hin. Die beiden Manager, die das Geldhaus verlassen sollen, fordern insgesamt sieben Millionen Euro, wie die "Welt" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtete. Vorstand und der Bund als Großaktionär wollten allerdings deutlich weniger zahlen. In Finanzkreisen wurden die Angaben aus der Zeitung bestätigt. Die Bank selbst wollte den Bericht nicht kommentieren.

Der Aufsichtsrat hatte im August auf Drängen von Vorstandschef Martin Blessing beschlossen, den Vorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern. Dies sieht der Konzern als eine Konsequenz aus dem eingeleiteten Sparprogramm. Konkrete Personalentscheidungen, um eine einvernehmliche Lösung mit den betroffenen Vorständen zu finden, gibt es aber noch nicht. Dem Vernehmen nach sollen Ulrich Sieber und Jochen Klösges gehen. Sie verantworten die interne Abwicklungseinheit, in der das Institut Geschäfte gebündelt hat, von denen es sich trennen will.

Keine Pflichtverletzung

Laut Dienstvertrag stehen ihnen bei einer Abberufung zwei Jahresgehälter zu. Die beiden Vorstände haben im vergangenen Jahr jeweils gut 1,2 Millionen Euro verdient. Blessing will der Zeitung zufolge etwas mehr als zwei Millionen Euro pro Vorstand ausgeben. Die Bundesregierung dagegen dränge auf eine Zahlung von weniger als eine Million Euro.

Unterstützung bekommen die Vorstände dem Bericht zufolge von den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat. Sie teilten die Ansicht, dass kein wichtiger Grund zur Abberufung vorliegt. Der Schritt gilt juristisch als heikel, da den Vorständen keine Pflichtverletzung im Amt vorgeworfen wird.

Hinzu kommt, dass die Arbeitnehmer Sieber, der zusätzlich für Personal verantwortlich ist, schätzen und ihn deshalb nicht gehen lassen wollen. Vor allem sind sie dem Bericht zufolge nicht damit einverstanden, dass künftig Finanzvorstand Stephan Engels auch den Posten des Arbeitsdirektors einnehmen soll.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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