Wirtschaft

US-Konzern kauft Senderkette Comcast gewinnt Bieterschlacht um Sky

Sky ist in Deutschland vor allem als Sportsender bekannt, der unter anderem die Fußball-Bundesliga überträgt.

Sky ist in Deutschland vor allem als Sportsender bekannt, der unter anderem die Fußball-Bundesliga überträgt.

(Foto: picture alliance / Tobias Hase/d)

Der Fernsehkonzern Sky hat einen neuen Eigentümer. Der US-Kabelkonzern Comcast setzt sich am Ende einer anderthalb Jahre dauernden Bieterschlacht gegen den Medienriesen 21st Century Fox durch. Rupert Murdoch geht leer aus.

Die Übernahmeschlacht um das britische Medien- und Telekommunikationsunternehmen Sky ist entschieden: Der US-Kabelriese Comcast hat sich im Bieterwettbewerb gegen den Murdoch-Konzern 21st Century Fox durchgesetzt. Dies gab die Übernahmekommission am Abend bekannt. Comcast bezahlt demnach 17,28 britische Pfund je Sky-Aktie, insgesamt soll die Kaufsumme bei umgerechnet 33 Milliarden Euro liegen. Fox hatte zuletzt 15,67 Pfund geboten. Die Auktion hatte am Freitag um 18 Uhr begonnen und zog sich damit über mehr als 24 Stunden; maximal drei Runden waren vorgesehen.

Murdoch und sein Fox-Konzern sind unterlegen.

Murdoch und sein Fox-Konzern sind unterlegen.

(Foto: dpa)

Comcast-Vorstandschef Brian Roberts sprach laut einem Bericht der britischen Nachrichtenagentur PA von einem "großen Tag" für sein Unternehmen. Sky sei eine starke Marke und Plattform, die Comcast zusätzlich Kunden verschaffen könne. Er rief die Sky-Anteilseigner auf, dem Kaufangebot zuzustimmen.

Fox besaß zuletzt 39 Prozent der Sky-Anteile und wollte das Unternehmen komplett übernehmen. Dieser Plan stieß jedoch auf Widerstand der Aufsichtsbehörden. Sie wollten verhindern, dass der Murdoch-Clan zu viel Einfluss auf die britische Medienlandschaft erhält.

Daher hätte bei einem Zuschlag für Fox der Nachrichtensender Sky News ausgegliedert werden müssen. Das Misstrauen gegen den 87 Jahre alten Medienmogul Rupert Murdoch sitzt in Großbritannien spätestens seit dem Abhörskandal um die 2011 eingestellte Wochenzeitung "News of the World" tief. Jahrelang hatten Murdochs Journalisten Handygespräche von Verbrechensopfern und Prominenten abgehört und Polizisten bestochen.

Sky wurde dank vieler neuer Kunden und guter Geschäfte als Übernahmeziel immer attraktiver. Fox hatte vor der Auktion 24,5 Milliarden Britische Pfund (mehr als 27 Milliarden Euro) geboten, Comcast wollte sogar umgerechnet 29,3 Milliarden Euro zahlen. Insgesamt machte Sky im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 13,6 Milliarden Pfund - ein Plus von fünf Prozent. Der Nettogewinn stieg um 18 Prozent auf 815 Millionen Pfund. Die Zahl der zahlenden Kunden stieg 2017 um mehr als eine halbe Million auf gut 23 Millionen.

Sky macht den Löwenanteil seines Geschäfts in Großbritannien und Irland. Zum Unternehmen gehört aber auch Sky Deutschland, das unter anderem die Fußball-Bundesliga überträgt und fünf Millionen Kunden in Deutschland und Österreich hat.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts

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