Wirtschaft

Zinswende als Impulsgeber Coba und Deutsche Bank atmen durch

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(Foto: picture alliance / dpa)

Bank-Titel sind mit teilweise zweistelligen Kursgewinnen in den vergangenen Wochen die Aktien der Stunde. Sie profitieren vor allem von steigenden Zinserwartungen in den USA. Aber: Wie nachhaltig können die Zinsschritte ausfallen?

Regelmäßig rufen Finanzmarkt-Gurus das Ende der Welt aus und tatsächlich kracht es hin-und-wieder am Aktienmarkt auch gewaltig, allerdings nicht so häufig wie diese Experten es beschreien. Ähnlich ergeht es den Zinsprognosen. Nach einem langjährigen Abwärtstrend bei Zinsen und Renditen rufen Analysten in ihren Jahresprognosen immer wieder die Zinswende aus, doch auch hier irren die meisten Experten. Die Renditen steigen häufig nur als Gegenreaktion auf den langfristigen Trend, um danach wieder stärker zu fallen als die meisten es erwartet hätten.

Auch im aktuellen Umfeld können sich die Renditen erholen, Auslöser sind Erwartungen an eine Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank. Ist diesmal alles anders? Zumindest können die zuletzt arg gebeutelten Banken von den steigenden Zinsen profitieren. Sie haben es mit ihren klassischen Kreditgeschäften im Niedrigzinsumfeld nicht leicht, Gewinne zu erzielen, da der Spielraum für die Zinsmarge bei Krediten geringer wird. Steigende Zinsen helfen dem Kreditgeschäft der Banken. Die Aktien zahlreicher Institute legten daher kräftig zu, allein die Commerzbank kletterte im vergangenen Monat um 21,5 Prozent nach oben, die Deutsche Bank schaffte ein Plus von fast 13 Prozent.

Konjunktur entscheidet über Zinsen

Die Zins- und Renditeentwicklung dürfte allerdings von der weiteren Notenbankpolitik abhängen und damit von der Wirtschaftsentwicklung. Doch die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag signalisieren, dass die US-Wirtschaft noch nicht robust genug ist, um Zinsanhebungen zu verkraften.

Im vergangenen Jahr war es ähnlich. Über Monate wurde eine Leitzinserhöhung in und außerhalb der Notenbanken diskutiert, bis sie schließlich im Dezember tatsächlich gekommen ist. Dennoch sind die Anleihenrenditen nochmal auf historische Tiefstände gerauscht, doch Jörg Scherer, Leiter der Technischen Analyse bei der HSBC in Deutschland, sieht im Unterschreiten des Tiefs von 2012 einen Fehlausbruch nach unten und sagte ntv.de: "Das derzeit vorliegende aufsteigende Dreieck spricht für moderat steigende Renditen."

Am Mittwoch dürften die nächsten Impulse gesendet werden, nämlich wenn die US-Notenbank im sogenannten Beige Book ihre Konjunkturerwartungen darlegt. Hier sollten weitere Hinweise auf die kommende Geldpolitik und der Zinsentwicklung zu entnehmen sein. Eine wirtschaftliche Hängepartie mit leicht steigenden Renditen dürfte am wahrscheinlichsten sein und könnte den Banken erneute eine Pause zum Durchatmen geben.

Quelle: ntv.de

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