Einigung mit US-Behörden Coba-Aktie steigt nach Strafe deutlich
13.03.2015, 11:43 UhrDass die Commerzbank wegen Iran-Geschäften und Geldwäsche nun mehr Strafe in den USA zahlen muss als gedacht, scheint die Anleger nicht zu stören. Im Gegenteil: Die Aktie schießt in die Höhe. Ein Analyst nennt mögliche Gründe.
Die Regelung des Streits der Commerzbank mit den US-Behörden ist am Aktienmarkt mit Erleichterung aufgenommen worden. Die Commerzbank-Aktien stiegen bis zum Vormittag um 4,8 Prozent auf 12,63 Euro und führten damit mit großem Abstand die Dax-Gewinnerliste an.
Die Strafe über 1,45 Milliarden Dollar sei zwar ziemlich hoch und liege über dem im vergangenen Sommer kolportierten Volumen, bemerkte Equinet-Analyst Philipp Häßler. Es sei aber positiv, dass die Commerzbank eine Einigung mit den US-Behörden erreicht habe. Jetzt könne sich das Institut auf sein Geschäft konzentrieren. Größte negative Folge sei der Rückgang der Kernkapitalquote auf 9,3 von 9,5 Prozent im Dezember 2014. Das sei verglichen mit den internationalen Rivalen relativ niedrig.
Papier bisher deutlich schwächer als Gesamtmarkt
Die USA werfen der Commerzbank vor, gegen Wirtschafts-Sanktionen gegen den Iran verstoßen zu haben. Im Commerzbank-Fall wollte der zuständige Staatsanwalt Insidern zufolge auch den Vorwurf eines zu laxen Umgangs der Commerzbank mit Geldwäsche-Regeln im Zuge des Betrugsskandals um den japanischen Olympus-Konzern mitverhandeln.
Laut Bank betrifft die Einigung Vorgänge in den Jahren 2002 bis 2008. Hinzu kommen Zahlungen wegen "Versäumnissen bei der Einhaltung von US-Richtlinien, Verfahren und Praktiken in den Jahren 2008 bis 2013 zur Erkennung und Meldung potenzieller Geldwäscheaktivitäten", wie die Bank mitteilte.
Die Commerzbank-Aktie kann die nun eingetretene Erholung gut vertragen: Seit Jahresbeginn hat sie trotz eines boomendes Aktienmarktes lediglich etwas mehr als 9 Prozent zugelegt. Der gesamte Dax ist im selben Zeitraum allerdings um mehr als 20 Prozent gestiegen. Auf Halbjahressicht verbucht das Coba-Papier sogar ein Minus von rund 5 Prozent.
Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ