Wirtschaft

Trumps Zollkeule zeigt Wirkung Chinas Importe brechen ein

Leichtes Plus beim Export im Mai: Chinas Wirtschaft schwächt sich ab.

Leichtes Plus beim Export im Mai: Chinas Wirtschaft schwächt sich ab.

(Foto: REUTERS)

Wie hart trifft der chinesisch-amerikanische Handelsstreit die Volksrepublik China? Frische Daten aus Peking zeigen erste Auswirkungen der Drohungen aus Washington. Die Einfuhren belegen die wachsende Unsicherheit und eine sinkende Nachfrage.

Chinas Exportwirtschaft hat sich im Mai überraschend erholt. Zugleich verzeichneten Statistiker allerdings einen unerwarteten Einbruch bei den Importen. Der Handelsüberschuss schwoll damit insgesamt auf 41,6 Milliarden Dollar an, wie die Zollverwaltung in Peking mitteilte.

Die Zahlen dürften der chinesischen Führung ungelegen kommen: Vor dem Hintergrund des seit einem Jahr anhaltenden Handelskrieges mit den USA verschärft sich das Ungleichgewicht in den chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen, das US-Präsident Donald Trump nach seinem Verständnis als "unfair" bezeichnet.

In Dollar gerechnet legten die chinesischen Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,1 Prozent leicht zu, obwohl Experten hier - wie bereits im April - eigentlich einen weiteren deutlichen Rückgang erwartet hatten. Die Importe wiederum fielen im Mai um unerwartet kräftige 8,5 Prozent, etwa doppelt so stark wie vorhergesagt.

Vorzieh-Effekte im Mai?

Ökonomen erklärten sich den Zuwachs bei den chinesischen Ausfuhren damit, dass Exporteure angesichts der Trump-Drohungen weiterer Strafzölle die Verschiffung wichtiger Warenlieferungen vorgezogen haben könnten.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.010,66

Die Einfuhren gingen demnach vor dem Hintergrund des langsameren Wachstums in China und der Unsicherheiten durch die Handelsspannungen zurück. Viele Importe erreichen China auch nur, um dort im Auftrag ausländischer Kunden weiterverarbeitet zu werden und anschließend gleich wieder in den Export zu gehen.

Der Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften hinterlässt in der amtlichen Statistik bereits erkennbare Bremsspuren: Die chinesischen Ausfuhren in die USA brachen deutlich ein und liegen aktuell um 8,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Importe von US-Waren gingen sogar um 29,6 Prozent zurück. Da China deutlich mehr in die USA ausführt als von dort importiert, ergab sich zwischen der Volksrepublik und den USA erneut ein kräftiger Handelsüberschuss.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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