Wirtschaft

Ausländer hinter Verlusten vermutet Chinas Börse setzt steile Talfahrt fort

Weiter nach unten geht es erneut mit den chinesischen Aktienmärkten - seit Mitte Juni büßt der wichtigste Index fast ein Viertel seines Wertes ein. Die Maßnahmen von Chinas Führung verpuffen bisher. Investoren wittern bereits eine Verschwörung.

Die Börse in Schanghai findet trotz diverser Stabilisierungsversuche aus Peking nicht aus ihrem Abwärtsstrudel heraus. Nach dem Kursdebakel am Mittwoch brach der Shanghai-Composite am heutigen Donnerstag im Späthandel erneut ein, ging mit einem Minus von 3,5 Prozent aus dem Tag und schloss damit erstmals seit Anfang April unter 4000 Punkten. Von seinem jüngsten Hoch am 12. Juni hat sich das Marktbarometer damit um fast 25 Prozent nach unten entfernt. Auch an der Börse in Shenzen ging es kräftig abwärts. Der CSI300-Index, in dem die größten börsennotierten Unternehmen beider Handelsplätze vertreten sind, gab 3,4 Prozent nach.

Von seinem jüngsten Hoch am 12. Juni hat sich das Marktbarometer um fast 25 Prozent nach unten entfernt.

Von seinem jüngsten Hoch am 12. Juni hat sich das Marktbarometer um fast 25 Prozent nach unten entfernt.

(Foto: REUTERS)

Shanghai Composite
Shanghai Composite 2.993,14

An der Börse in Schanghai schwankten die Kurse zudem erneut extrem: Im Tief wies der Shanghai-Composite sogar ein Minus von sechs Prozent auf. Damit erweisen sich die jüngsten Maßnahmen Pekings, die die Schwankungen eindämmen und die Talfahrt stoppen sollen, bislang als erfolglos. Chinas Regierung soll Marktteilnehmern zufolge die Regeln für kreditfinanzierte Aktienkäufe gelockert haben. Zudem wurden nach dem Kursdebakel am Mittwoch in Shanghai und an der kleineren Börse in Shenzhen die Gebühren für Aktiengeschäfte um etwa ein Drittel gesenkt.

Stecken ausländische Investoren hinter Kursverlusten?

Trotz der massiven Verluste in den Vorwochen hat sich der Aktienindex in Schanghai auf Jahressicht immer noch fast verdoppelt. Für chinesische Investoren aber ist die scharfe Korrektur an den Börsen ein Schlag ins Gesicht für das Land und die Regierung. Viele glauben, dass die Schuld bei ausländischen Investoren liegt, die massiv auf fallende Kurse in China gewettet haben sollen.

Die chinesischen Marktbetreiber fühlten sich zu einer Stellungnahme genötigt: Sie hatten am Mittwoch zurückgewiesen, dass ausländische Investoren wie Goldman Sachs Spekulationen gegen den chinesischen Markt eingegangen sind.

Unterdessen wiederholte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang, dass China trotz der derzeitigen Wachstumsschwäche im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund sieben Prozent erreichen könne. Volkswirte sagen China trotz konjunkturstützender Maßnahmen eine weitere Verlangsamung seines Wirtschaftswachstums voraus.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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