Wirtschaft

"Welt muss zusammenstehen" China will Allianz gegen Trump schmieden

Voraussichtlich gegen 17:30 Uhr unserer Zeit wird Trump die Anordnung für die Zölle unterschreiben.

Voraussichtlich gegen 17:30 Uhr unserer Zeit wird Trump die Anordnung für die Zölle unterschreiben.

(Foto: picture alliance / Ron Sachs/Con)

Es zeichnet sich immer deutlicher ein großer Handelskonflikt zwischen China und den USA ab. US-Präsident Trump will heute neue Zölle gegen die Volksrepublik beschließen. Peking appelliert nun an andere Länder und kündigt bei Strafzöllen Gegenmaßnahmen an.

Chinas Staatsmedien haben die USA vor den Folgen eines Handelskriegs gewarnt und den Rest der Welt dazu aufgerufen, sich Washington entgegenzustellen. "Da die Vereinigten Staaten ihren Kurs nicht zu korrigieren scheinen, sollten andere Länder aufhören zu hoffen, dass ihnen protektionistische Schüsse (durch die USA) erspart bleiben", schrieb die parteinahe Zeitung "China Daily" in einem Leitartikel. "Der Rest der Welt muss zusammenstehen, um einen Handelskrieg zu verhindern."

US-Präsident Donald Trump wird im Laufe des Tages ein Maßnahmenpaket im Kampf gegen aus seiner Sicht unfaire Handelspraktiken Chinas bekanntgeben. Das teilte das Weiße Haus am Mittwoch (Ortszeit) mit. Das Paket soll Zölle und andere Maßnahmen im Milliardenvolumen enthalten. Laut US-Medien könnte der Umfang bis zu 60 Milliarden Dollar betragen. Ziel sei es, den Diebstahl von Technologie aus den USA zu unterbinden, hieß es vom Präsidialamt. Die Regierung in Peking drohte mit Gegenmaßnahmen gegen die US-Agrarwirtschaft, für die die Volksrepublik ein wichtiger Absatzmarkt ist.

Hightech und Kleidung

Die US-Regierung wirft chinesischen Firmen vor, geistiges Eigentum von amerikanischen Konkurrenten zu stehlen. Im Fokus stehen auch Übernahmen, mit denen sich chinesische Unternehmen die Expertise von US-Firmen aneignen. Nach Angaben des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer will die Regierung in Washington die chinesische High-Tech-Branche ins Visier nehmen. Denkbar sind demnach auch Beschränkungen für chinesische Investitionen in den USA und Maßnahmen gegen die Bekleidungsbranche der Volksrepublik.

China kündigt "notwenige Maßnahmen" an

China hat angekündigt, auf mögliche US-Strafzölle auf eigene Produkte mit den "notwendigen Maßnahmen" zu reagieren. China werde nicht "untätig herumsitzen" und zulassen, dass die legitimen Rechte und Interessen des Landes verletzt würden, erklärte das chinesische Handelsministerium. Das Land werde stattdessen zweifellos alles dafür tun, um seine Rechte zu verteidigen, hieß es weiter. In der Erklärung verurteilte das chinesische Ministerium zudem den von Washington verfolgten "Protektionismus" und "Unilateralismus".

Am Freitag wollen die USA außerdem Schutzzölle auf Aluminium und Stahl einführen und zielen damit ebenfalls auf China. Von den Maßnahmen sind allerdings auch Verbündete wie EU-Staaten betroffen, die noch in letzter Minute eine Ausnahmeregelung erreichen wollen.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts/AFP

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