Wirtschaft

Industriespionage bei Renault China unter Verdacht

China steht einem Pressebericht zufolge in dringendem Verdacht, in einen Fall von Industriespionage beim Autokonzern Renault verwickelt zu sein. Der Geheimdienst halte diese Spur für die wahrscheinlichste, heißt es. In dem Spionagefall geht es um ein Renault-Programm für Elektroautos.

Renault setzt auf eine wachsende Nachfrage nach Elektroautos.

Renault setzt auf eine wachsende Nachfrage nach Elektroautos.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hinter der Industriespionage beim französischen Autobauer Renault steht laut einem Pressebericht möglicherweise China. "Renault verdächtigt einen chinesischen Hintermann", berichtete die Zeitung "Le Figaro" unter Berufung auf Firmenkreise. Auch die französischen Geheimdienste hielten die chinesische Spur für die wahrscheinlichste. Ein auf Wirtschaftsspionage spezialisierter Abgeordneter der Regierungspartei UMP bestätigte den Verdacht gegen die Volksrepublik. Die Informationen zum Elektroauto, dem Vorzeigeprojekt von Renault, sollen über Mittelsmänner verkauft worden sein. Der Autobauer wollte den Bericht nicht kommentieren.

Das Unternehmen hatte am Montag drei Führungskräfte suspendiert, die laut Presseberichten Details zur Batterie und zum Motor der stromgetriebenen Fahrzeuge weitergegeben haben sollen. Der Autobauer, der Klage gegen die Manager ankündigte, investierte zusammen mit seinem japanischen Partner Nissan vier Mrd. Euro in die Entwicklung der E-Autos. 1,5 Mrd. davon flossen in die Batterieentwicklung.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Renault setzt auf eine wachsende Nachfrage nach Elektroautos, die nach seiner Einschätzung bis zum Jahre 2020 zehn Prozent der Marktanteile ausmachen könnten. Mitte dieses Jahres will das Unternehmen zwei Modelle mit Elektromotoren auf den Markt bringen.

China verfolgt ebenfalls ein ehrgeiziges E-Auto-Programm. Erst Ende Oktober hatte die Regierung erklärt, dass in den Fahrzeugen die Zukunft der Autoindustrie des Landes liege.

Um die Industriegeheimnisse Frankreichs in Zukunft besser zu schützen, plant die Regierung ein Gesetz. Der Staatssekretär für Außenhandel, Pierre Lellouche, sprach sich dafür aus, das bereits im vergangenen Jahr gestartete Projekt nun voranzutreiben. Frankreich ist zusammen mit seinen japanischen Partnern führend bei der Entwicklung der Elektroautos und fürchtet, diese Rolle zu verlieren.

Quelle: ntv.de, AFP

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