Wirtschaft

Sorge um Wettbewerb Brüssel prüft Vodafones Liberty-Deal

Vodafone muss möglicherweise Zugeständnisse machen.

Vodafone muss möglicherweise Zugeständnisse machen.

(Foto: REUTERS)

Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone will einem US-Kabelnetzbetreiber große Teile des Europageschäfts abkaufen. Die EU-Wettbewerbshüter sind skeptisch. Sie nehmen das Vorhaben nun ganz genau unter die Lupe.

Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die milliardenschwere geplante Übernahme von Teilen des US-Kabelnetzbetreibers Liberty Global durch Vodafone genauer unter die Lupe. Man habe eine vertiefter Prüfung eingeleitet, um den beabsichtigten Kauf der Liberty-Global-Töchter in Tschechien, Deutschland, Ungarn und Rumänien durch Vodafone nach der EU-Fusionskontrollverordnung zu untersuchen, teilte das EU-Kartellamt mit.

Es gebe Bedenken, dass die Transaktion den Wettbewerb in Deutschland - wo Liberty als Unitymedia bekannt ist - und in Tschechien einschränken könnte. Die Prüfung soll bis Mai 2019 abgeschlossen sein.

Damit geht das Bundeskartellamt bei der Untersuchung des 18,4 Milliarden Euro schweren Zukaufs leer aus. Die Bonner Behörde hatte einen Antrag auf Verweisung des Falls gestellt und dies mit den erheblichen Veränderungen der Marktverhältnisse im Bereich des Kabelfernsehens und der Telekommunikation in Deutschland begründet. Brüssel hatte allerdings auch schon über die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone vor fünf Jahre entschieden.

Zusammen mit Unitymedia würde der weltweit zweitgrößte Mobilfunker künftig über ein Fernsehkabelnetz verfügen, das mehr als zwei Drittel aller Haushalte in der Bundesrepublik erreicht. Vodafone rechnet damit, den im Mai bekanntgegebenen Deal bis Mitte nächsten Jahres über die Bühne zu bringen. Unklar ist, ob die Briten Konzessionen eingehen müssen und wenn ja, in welcher Art. Zuletzt genehmigte das EU-Kartellamt die Übernahme der Tele2-Tochter in den Niederlanden durch die Deutsche Telekom ohne Auflagen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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