Was ist mit der Steinhoff-Aktie los? Am späten Vormittag bleibt der Kurs im Index der mittelgroßen Werte plötzlich stehen. Kurz nach 11.00 Uhr zieht die Deutsche Börse die Notbremse - und friert die Notierung vorübergehend ein.

Die im MDax notierte Aktie des Handelskonzerns Steinhoff wird wieder regulär gehandelt. Die Deutsche Börse hatte das Papier am späten Vormittag vom Handel ausgesetzt. Grund für die außergewöhnliche Maßnahme waren Unregelmäßigkeiten im Umgang mit dem an mehreren Handelsplätzen notierten Titel.

Einem Mitarbeiter der Handelsüberwachung der Deutschen Börse zufolge soll die Aktie zu unterschiedlichen Tagen ex Dividende gehandelt worden sein. Deshalb sei ein ordnungsgemäßer Handel nicht möglich, hieß es. Bis zur Klärung der Sachlage fror der Marktbetreiber den Kurs ab 11.05 Uhr ein.

Die Aussetzung sei auf Betreiben der Börse geschehen und nicht auf Antrag des Unternehmens, hieß es weiter. Unklar blieb zunächst, ob die Unregelmäßigkeiten auf fehlerhafte Angaben oder einen etwaige Manipulationsversuch zurückgingen. Wie Steinhoff schließlich mitteilte, wird die Aktie am Mittwoch nun noch inklusive Dividende gehandelt. "Ex Dividende" würden die Titel erst am Donnerstag, den 1. Dezember, gehandelt.

Die Aktie war im frühen Handel am Mittwoch am deutschen Markt mit einem Dividendenabschlag von 0,12 Euro gehandelt worden. Vor der Aussetzung notierte sie mit einem Minus von 0,6 Prozent oder 3 Cent bei 4,56 Euro. Die Aussetzung endete nach Angaben des Konzerns bereits um 12.35 Uhr. Die Aktie liegt am Nachmittag 1,4 Prozent im Minus bei 4,52 Euro.

Steinhoff ist ein niederländischer Handelskonzern, der in der Rechtsform einer N.V. Holding auftritt. An der Börse sind die Aktien unter der Identifikationsnummer (ISIN) NL0011375019 notiert. Über verschiedene Einzelhandelstöchter bieten der Konzern unter anderem Möbel und Haushaltswaren an. Die wichtigsten Zielmärkte von Steinhoff liegen in Europa, Afrika und Asien. In Deutschland ist Steinhoff zum Beispiel über die Beteiligung an dem Einrichtungsdiscounter "Poco" aktiv.

Als Kerngeschäft von Steinhoff International bezeichnen Analysten die Produktion und den Verkauf von Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Der Vertrieb läuft dabei über die verschiedenen Einzelhandelsketten der Gruppe. Neben Poco kommen Verbraucher mit Steinhoff zum Beispiel über Namen wie Conforama, Lipo oder Harveys in Kontakt. In Südafrika ist Steinhoff über die Marke "Unitrans Automotive" auch als Autohändler tätig.