Wirtschaft

"Haben absolute Verpflichtung" Boeing-Chef ringt um Schadensbegrenzung

Flugzeugtypen der 737-Max-Reihe sind vom Softwareproblem des Trimmsystems betroffen.

Flugzeugtypen der 737-Max-Reihe sind vom Softwareproblem des Trimmsystems betroffen.

(Foto: imago images / Xinhua)

Die Abstürze zweier Boeing-Maschinen offenbaren Softwaremängel beim Autopiloten. Die Aktie sackt ab, und auch das Image des Flugzeugbauers leidet immens. Boeing-Chef Muilenburg versucht die Wogen zu glätten und betont, worauf es seinem Unternehmen wirklich ankommt.

Nach dem jüngsten Absturz eines Passagierflugzeugs vom Typ Boeing 737 Max 8 hat sich Boeing-Chef Dennis Muilenburg um Schadensbegrenzung bemüht. In einer Video-Botschaft versicherte er Kunden und Flugreisenden, sein Unternehmen sei der Sicherheit verpflichtet. "Wir verstehen, dass Leben von unserer Arbeit abhängen", sagte Muilenburg.

"Die Sicherheit steht im Zentrum dessen, was wir bei Boeing sind", sagte Muilenburg. "Das sichere und verlässliche Fliegen in unseren Maschinen ist ein beständiger Wert und unsere absolute Verpflichtung gegenüber jedem." Zugleich habe er Verständnis für "die Herausforderungen" für die Kunden und ihre Passagiere durch das weltweite Flugverbot der 737-Max-Flotte.

Am 10. März war eine 737 Max 8 der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt, 157 Menschen kamen ums Leben. Erst im Oktober war eine Lion-Air-Maschine des gleichen Typs vor der indonesischen Insel Java verunglückt, damals gab es 189 Tote. Es ist höchst ungewöhnlich, dass binnen kurzer Zeit zwei Flugzeuge eines neuen Modells abstürzen. Zahlreiche Länder sperrten ihren Luftraum für Maschinen des betroffenen Typs.

Trimmsystem als Absturzursache?

Boeing
Boeing 157,78

Möglicherweise ist das Trimmsystem MCAS für die Abstürze verantwortlich. Es soll bei zu steilem Flugwinkel einen Strömungsabriss verhindern, indem es automatisch die Nase der Maschine absenkt. Konzernchef Muilenburg bekräftigte, das fragliche Software-Update werde in Kürze freigegeben.

Insidern zufolge untersucht das US-Verkehrsministerium, ob die US-Flugaufsicht FAA bei der Zulassung von MCAS Fehler gemacht hat. Experten stellen zudem in Frage, ob Piloten ausreichend für das System geschult wurden. Boeing hat seinen Kunden empfohlen, die rund 350 betriebenen Maschinen vorerst am Boden zu lassen. Zuvor hatten nationale Behörden weltweit Startverbote für das Modell verhängt, das erst seit 2017 als Konkurrent für den Airbus A320 neo auf den Markt kam. 

Quelle: ntv.de, mba/AFP/rts

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