Wirtschaft

Nach tödlichen Flugzeugabstürzen Boeing-Boss entschuldigt sich

Seit März gilt ein weltweites Flugverbot für Boeing-Maschinen des Typs 737 Max.

Seit März gilt ein weltweites Flugverbot für Boeing-Maschinen des Typs 737 Max.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zwei Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max stürzen innerhalb von fünf Monaten ab, 346 Menschen kommen ums Leben. Das technische Problem, das zu den Unglücken führt, ist dem Flugzeughersteller bekannt. Nun gibt der Vorstandsvorsitzende Fehler zu.

Der Vorstandsvorsitzende des US-Flugzeugbauers Boeing hat Verfehlungen des Unternehmens im Umgang mit dem Problem-Flugzeugtyp 737 Max eingeräumt. Die Implementierung des Anstellwinkel-Alarms im Stabilisierungssystem MCAS sei "ein Fehler" gewesen, sagte Dennis Muilenburg dem US-Fernsehsender CBS in seinem ersten Interview seit Verhängung des Flugverbots für den Maschinentyp. "Unsere Kommunikation diesbezüglich war nicht, wie sie hätte sein sollen", fügte er hinzu.

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Boeing 167,22

Für Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max war im März ein weltweites Flugverbot verhängt worden, nachdem innerhalb von fünf Monaten zwei Maschinen dieses Typs unter ähnlichen Umständen abgestürzt waren. Bei den Unglücken im Oktober in Indonesien und im März in Äthiopien kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben.

In beiden Fällen steht das speziell für die Boeing 737 Max entwickelte Stabilisierungssystem MCAS im Verdacht, eine verheerende Rolle gespielt zu haben. Es drückt bei einem drohenden Strömungsabriss die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern. Boeing hat die Software aktualisiert, wartet aber noch auf die Zulassung. Ein Treffen von internationalen Luftaufsichtsbehörden in der vergangenen Woche brachte kein Ergebnis.

Boeing wusste seit mehr als einem Jahr von Problemen mit dem Anstellwinkel-Alarm des MCAS, informierte aber nicht die US-Luftfahrtbehörde FAA. Muilenburg entschuldigte sich nun bei den Familien der Opfer, bekräftigte aber gleichzeitig sein Vertrauen in die 737 Max. "Wir sind überzeugt von der grundsätzlichen Sicherheit des Flugzeuges", sagte der Boeing-Chef.

Quelle: ntv.de, fhe/AFP

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