Wirtschaft

Spätere HV, höhere Dividende Biotest verhandelt mit Investor aus China

Die Zahlen für 2016 können sich sehen lassen bei Biotest. Die Anleger profitieren von einer angehobenen Ausschüttung. Gleichzeitig versucht sich das SDax-Unternehmen besser aufzustellen – mit einem strategischen Investor.

Der Anbieter von Plasmaproteinprodukten Biotest will sich mit einer chinesischen Investmentgruppe zusammenschließen. Derzeit befinde sich das Unternehmen in Gesprächen mit der Creat Group Corporation, teilte Biotest mit. Angestrebt werde ein Angebotspreis von 28,50 Euro je Stammaktie und 19,00 Euro je Vorzugsaktie der Biotest AG. Die Chinesen sollen als "langfristig orientierter strategischer Investor" interessiert sein. Biotest-Vorzugsaktien gaben 1,2 Prozent auf 18,80 Euro ab.

Darüber hinaus gab das SDax-Unternehmen bekannt, seine Investoren am guten Geschäft des vergangenen Jahres mit einer höheren Dividende beteiligen zu wollen. Aufsichtsrat und Vorstand werden der Hauptversammlung eine Dividende von 0,05 Euro je Stammaktie und 0,07 Euro je Vorzugsaktie vorschlagen. Für das Jahr zuvor hatte Biotest 0,02 beziehungsweise 0,04 Euro gezahlt.

Der SDax-Konzern wies darauf hin, dass ein Zusammenschluss noch nicht in trockenen Tüchern ist. Eine mögliche Transaktion sei noch Gegenstand endgültiger Verhandlungen über eine Vereinbarung eines Unternehmenszusammenschlusses (Business Combination Agreement). Auch der Hauptaktionär von Biotest, die OGEL GmbH, müsse noch zustimmen. Zudem stünden noch der Due Diligence und die erforderlichen Finanzierungszusagen aus.

"Es gibt keine Garantie, dass eine endgültige Vereinbarung zwischen den beiden Parteien erzielt werden kann, oder dass ein Angebot in dieser Form unterbreitet wird", erklärte Biotest mit Sitz im hessischen Dreieich weiter. Biotest entwickelt und vermarktet Immunglobuline, Gerinnungsfaktoren und Albumine, die auf Basis menschlichen Blutplasmas produziert werden und bei Erkrankungen des Immunsystems oder der blutbildenden Systeme zum Einsatz kommen.

Spätere HV, höhere Dividende

Vor dem Hintergrund der laufenden Gespräche hat Biotest nach eigenen Angaben entschieden, die für den 10. Mai anberaumte Hauptversammlung auf ein späteres Datum zu verschieben. Das neue Datum wird noch bekannt gegeben.

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet der Vorstand für die fortgeführten Geschäftsbereiche einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen 553,1 Millionen Euro umgesetzt. Beim Ergebnis rechnet Biotest mit weiteren Belastungen aus dem Expansionsprojekt Biotest Next Level sowie Kosten für die Forschung und Entwicklung im Bereich der monoklonalen Antikörper. Auch könne sich die weiterhin angespannte Lage in den Krisenregionen insbesondere im Nahen Osten bemerkbar machen. Den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) der fortgeführten Geschäftsbereiche sieht das Unternehmen in einer Spanne von 46 bis 48 Millionen Euro, nach 63,9 Millionen im Jahr 2016.

Bis zum Vollzug des Verkaufs des Therapie- und Lohnherstellungsgeschäfts in den USA an ADMA Biologics wird für den nicht fortgeführten Geschäftsbereich noch mit einem Verlust in Höhe von 9 Millionen Euro gerechnet.

Quelle: ntv.de, Christine Benders-Rüger und Stefanie Haxel, DJ

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