Wirtschaft

Ausstieg aus dem Schieferöl Bergbauriese BHP verdient weniger

Erzgewinnung im Tagebau: BHP fördert unter anderem Kohle, Kupfer, Nickel, Eisen, Erdgas und Rohöl.

Erzgewinnung im Tagebau: BHP fördert unter anderem Kohle, Kupfer, Nickel, Eisen, Erdgas und Rohöl.

(Foto: picture alliance / Bhp Billiton/)

Wie stark gefährden die Zölle und der Handelsstreit die Weltwirtschaft? In Australien verbucht der Rohstoff-Gigant BHP Billiton nach dem strategischen Rückzug aus den USA einen herben Gewinneinbruch. Der Ausblick in die nahe Zukunft fällt verhalten aus.

Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton hat im Zuge des verlustreichen Ausstiegs aus dem Schieferöl-Geschäft in Nordamerika deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Gewinn fiel im Geschäftsjahr 2017/18 um 37 Prozent auf 3,71 Milliarden Dollar, wie der britisch-australische Rohstoffgigant mitteilte.

In dem Ergebnis sei eine Sonderbelastung von 2,8 Milliarden Dollar enthalten, hieß es. BHP hatte die Schieferöl- und Gasaktivitäten in den USA zuletzt an den britischen Ölkonzern BP verkauft. In dem Geschäftsfeld hat BHP in den vergangenen Jahren Verluste in Höhe von rund 19 Milliarden Dollar angehäuft. Vor diesem Hintergrund zog die Geschäftsführung um Konzernchef Andrew Mackenzie die Reißleine.

In der Bilanzrechnung ohne Einmal- und Sondereffekte kletterte der bereinigte Gewinn im Gesamtjahr um 33 Prozent auf 8,93 Milliarden Dollar. Dabei wirkten sich vor allem die höhere Preise für Öl und Basismetalle positiv aus. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf 45,81 Milliarden Dollar. Den Aktionären stellte BHP eine deutliche Anhebung der Dividende in Aussicht.

An der Börse kamen die Zahlen dennoch nicht gut an: Der Konzern verfehlte unter anderem die Gewinnerwartungen der Analysten. Im Aktienhandel in Sydney gingen Titel aus dem gesamten Rohstoffsektor nach Vorlage der Geschäftszahlen von BHP auf Talfahrt. Australiens Leitindex S&P/ASX 200 gab rund ein Prozent nach. Für die Aktien von BHP selbst ging es um gut 1,6 Prozent nach unten.

Die Daten aus Australien könnten nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch den europäischen Rohstoffsektor unter Druck bringen. Die Aussichten auf das neue Geschäftsjahr seien verhalten, meinte ein Analyst. BHP dürfte unter stagnierenden Volumen und Preisen leiden. Bergbauunternehmen litten zudem insgesamt vergleichsweise stark unter einem "Zurückdrehen der Globalisierung", wie ein Börsianer anmerkte.

Quelle: ntv.de, mmo/tba/DJ/rts

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