Wirtschaft

Börsianer bleiben optimistisch Beim Dax geht noch was

Die deutsche Industrie arbeitet unter Volldampf.

Die deutsche Industrie arbeitet unter Volldampf.

(Foto: imago/Lars Berg)

Auf Rekordniveau in die Aktienmärkte einzusteigen, fällt vor allem psychologisch schwer. Es dürfte sich jedoch lohnen. Denn auch 2018 sollte ein gutes Jahr für Aktien werden - vor allem für deutsche.

Deutschlands Wirtschaft erlebt derzeit "goldene Zeiten". Das Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr real um 2,3 Prozent gestiegen, 2018 dürfte das Plus sogar noch etwas höher ausfallen. Ein Grund ist die robuste Binnenkonjunktur. Die Zahl der Beschäftigten ist zuletzt auf den Rekordwert von 44 Millionen gestiegen. Davon hatten 32 Millionen Menschen einen sozialversicherungspflichtigen Job. Gleichzeitig gab es aus Arbeitnehmersicht erfreuliche Lohnabschlüsse. Unter dem Strich ist in den vergangenen zwei Jahren die Bruttolohnsumme in Deutschland um vier Prozent per annum gestiegen.

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Da sowohl die Arbeitslosenquote als auch die Inflationsrate in diesem Jahr weiter beziehungsweise erneut sinken dürften, haben die Menschen netto mehr Geld in der Tasche. Gleichzeitig ist die Konsumneigung hoch, denn auf dem Bankkonto gibt es ja faktisch keine Zinsen mehr. Laut GfK sorgen derzeit die gute Konjunktur und die steigenden Löhne für das beste Konsumklima seit 16 Jahren. Der GfK-Konsumklimaindex stieg zuletzt um 0,2 Punkte auf 11,0 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2001. Insgesamt dürfte der private Verbrauch 2018 um zwei Prozent zunehmen. Dies würde den höchsten Zuwachs seit dem Jahr 2000 bedeuten.

Ein weiterer Grund für das ungewohnt hohe Wirtschaftswachstum in Deutschland ist der brummende Export. Die wichtigsten Regionen der Weltwirtschaft wachsen spürbar, was die Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen beflügelt. Zwar bremst die Aufwertung des Euros etwas die Ausfuhren, doch die anhaltend optimistischen Exporterwartungen der deutschen Unternehmen deuten darauf hin, dass die Absatzchancen nicht vorrangig von der Währungsentwicklung abhängen.

Ökonomen-Barometer auf Höchststand

Dazu kommt, dass es sich derzeit weniger um eine Eurostärke, sondern mehr um eine Dollarschwäche handelt. Gegenüber anderen Währungen hat der Euro deutlich weniger stark aufgewertet. Auch das erklärt, warum die Exporte von Gütern und Dienstleistungen in die Schwellenländer und in die Länder der Eurozone zurzeit auf Hochtouren laufen.

Kurz gesagt: Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Das besagt auch das Ökonomen-Barometer, das regelmäßig von der Zeitschrift Euro am Sonntag und n-tv erhoben wird. Der Wirtschaftsindikator ist im Januar auf 77,2 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Stand seit dem Start der Erhebung im Jahr 2006.

Aufgrund der brummenden Konjunktur können die Unternehmen ihre Gewinne weiter steigern. Die Unternehmensanalysten rechnen für 2018 mit einem Plus von rund zehn Prozent. Das erklärt, warum sich trotz der gestiegenen Aktienkurse die Bewertungen nicht erhöht haben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der 30 Dax-Unternehmen liegt auf Basis der Gewinnerwartungen für die kommenden zwölf Monate bei 13,5. Historisch betrachtet notiert das Dax-KGV bei 15.

Aktien tendenziell preiswert

Die deutsche Börse ist somit trotz Rekordniveau derzeit nicht hoch bewertet, sondern tendenziell sogar eher preiswert. Das gilt nicht nur im historischen Rückblick, sondern auch im Vergleich zu Anleihen - der wichtigsten konkurrierenden Anlageklasse. Obwohl die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen zuletzt auf 0,6 Prozent gestiegen ist, sind "Bunds" noch viel höher bewertet als Aktien. Mit einem KGV von mehr als 150 sind sie - zumindest theoretisch - zehn Mal teurer als Dividendentitel. Außerdem werfen deutsche Aktien mit einer Dividendenrendite von rund drei Prozent fünf Mal höhere Erträge ab als Bundesanleihen.

Angesichts der fast durchweg positiven Rahmenbedingungen dürfte der Rally auch im neunten Jahr ihres Bestehens vorerst nicht die Puste ausgehen. Anleger sollten somit in Aktien investiert bleiben - das gilt insbesondere für den Dax, der mit vielen zyklischen Werten besonders vom starken Wachstum der Weltwirtschaft profitiert.

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Quelle: ntv.de

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