Wirtschaft

Technische Erprobung geht voran Beim A400M gibt es einen Lichtblick

Der A400M soll auch als Sanitätsflieger eingesetzt werden.

Der A400M soll auch als Sanitätsflieger eingesetzt werden.

(Foto: dpa)

Der A400M geriet in den vergangenen Jahren wegen zahlreicher Pannen immer wieder in die Schlagzeilen. Der Luftwaffen-Standort Wunstorf hat aber bereits knapp die Hälfte seiner Militärtransporter A400M im Dienst.

Lange Zeit wurde vor allem über Pannen berichtet, nun kommt die Bundeswehr bei der technischen Erprobung des Militärtransporters A400M voran: Inzwischen sind mehr als ein Drittel der bestellten 53 Maschinen von Airbus ausgeliefert worden. Auf dem Fliegerhorst Wunstorf steht die Auslieferung der 19. Maschine bevor. Der Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62, Oberst Ludger Bette, sagte in einer internen Mitteilung, es gebe erhebliche Fortschritte bei der Einführung des A400M: "Wir sind noch nicht am Ziel, stehen aber verglichen mit der Einführung komplexer Luftfahrtzeuge im In- und Ausland sehr positiv da."

Airbus
Airbus 42,00

Der Einsatz des Transporters als Sanitätsflieger steht nun vor der Zulassung. "Wir haben alles erprobt, aber es hängen jetzt noch Zertifizierungsprozesse dahinter, die noch nicht abgeschlossen sind", sagte eine Sprecherin des bundesweit bisher einzigen A400M-Standortes in Wunstorf (Niedersachsen).

Beim Einsatz als Lazarettflugzeug soll die viermotorige Maschine in der Lage sein, Verletzte aus Einsatzgebieten zu evakuieren. Dafür werden spezielle Transporteinheiten mit dazugehörigen Material im Frachtraum der Turboprop-Maschinen verankert. Auch die Betankung anderer Flugzeuge durch den Transporter in der Luft nähert sich allmählich dem Ende der Erprobungsphase - sechs der bestellten A400M werden für die Luftbetankung ausgelegt sein. Die Tests dafür begannen im Juni. In einem speziell ausgewiesenen Luftraum über Neuburg an der Donau fanden erste Versuche mit Tornado-Kampfjets statt.

Entwicklung wurde jahrelang verzögert

Die Betankungsschläuche sind an den äußeren Flügelenden des Militärtransporters in speziellen Gondeln untergebracht. Für die Betankung größerer Maschinen können im A400M-Frachtraum zwei Zusatztanks mit jeweils 7200 Litern Kerosin transportiert werden.

Das Flugzeug gilt als modernster Militär-Transporter der Welt, hatte aber immer wieder Probleme. Deutschland hat insgesamt 53 Maschinen beim Hersteller Airbus bestellt, um die ein halbes Jahrhundert alten Transportflugzeuge vom Typ Transall zu ersetzen. Politische, finanzielle und technische Probleme verzögerten die Entwicklung jahrelang. Das erste Exemplar übernahm die deutsche Luftwaffe im Dezember 2014.

Insgesamt wollte sie zunächst nur 40 der bestellten 53 Maschinen behalten, 13 sollten weiterverkauft werden. Diese Flugzeuge sollen nach jüngsten Planungen nun aber doch selbst genutzt und eventuell auf einem Standort südlich von Augsburg stationiert werden. Der Standort Wunstorf hat bereits knapp die Hälfte seiner künftigen A400M-Flotte von insgesamt 40 Maschinen übernommen.

 

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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