Wirtschaft

Fünf Milliarden Euro eingenommen Bayer sichert Finanzierung für Monsanto-Deal

Bayer ist kurz davor, die größte Auslandsübernahme eines deutschen Konzerns aller Zeiten abzuschließen.

Bayer ist kurz davor, die größte Auslandsübernahme eines deutschen Konzerns aller Zeiten abzuschließen.

(Foto: dpa)

Die Aktien des Agrar-Giganten Monsanto hat Bayer schon. Nun ist auch die Finanzierung des Mega-Deals in trockenen Tüchern. Anleihen im Wert von fünf Milliarden Euro finden problemlos Abnehmer. Auch die notwendige Kapitalerhöhung ist schon gesichert.

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat die Finanzierung der Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto nach einer weiteren Milliarden-Anleihe abgeschlossen. Mit der Ausgabe von Papieren an institutionelle Investoren seien 5 Milliarden Euro eingesammelt worden, teilte der Dax-Konzern mit. "Mit dieser Transaktion haben wir die Ausfinanzierung der Übernahme von Monsanto erfolgreich abgeschlossen", sagte Finanzvorstand Wolfgang Nickl. Platziert wurden vier Tranchen mit Laufzeiten von 4 bis 11,5 Jahren. Die Nachfrage nach den Anleihen war wie zuvor hoch. Laut dem Leverkusener Konzern war das Angebot mehr als vierfach überzeichnet.

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Bereits am Morgen hatte Bayer die Emission von Anleihen im Wert von insgesamt 15 Milliarden US-Dollar (rund 12,9 Mrd Euro) bekannt gegeben. Mit dem Geld soll ein Teil der Kredite für die Zwischenfinanzierung der rund 63 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme zurückgezahlt werden.

Am Dienstag sollte auch die Frist für die Bayer-Aktionäre ablaufen, sich über Bezugsrechte an der Kapitalerhöhung des Konzerns zu beteiligen. Mit der Ausgabe neuer Aktien will Bayer einen weiteren Teil der Monsanto-Übernahme finanzieren. Die Nachfrage nach den neuen Bayer-Anleihen war hoch. Nach Unternehmensangaben war die Platzierung der Emissionen mehrfach überzeichnet.

BASF übernimmt Geschäftsbereiche

Bayer hatte Monsanto samt übernommener Schulden für 63 Milliarden Dollar (rund 54 Mrd Euro) erworben und will einen großen Teil des Kaufpreises mit Eigenkapital stemmen. Es ist die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland. Mit dem Kauf von Monsanto steigt Bayer zum weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf.

Die Integration des US-Riesen in die eigenen Konzernstrukturen muss allerdings noch warten. Diese kann erst erfolgen, wenn der Verkauf wichtiger Geschäftsteile an den Rivalen BASF abgeschlossen ist - eine Auflage der Kartellbehörden. So muss sich Bayer von seinem Gemüse- und Feldsaatgut-Geschäft, von Aktivitäten bei "Digital Farming" sowie vom weltweiten Geschäft mit dem Unkrautbekämpfungsmittel Glufosinat-Ammonium trennen. Insgesamt geht ein Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro an BASF. Der Rivale zahlt dafür rund 7,6 Milliarden Euro.

Der Name Monsanto soll künftig verschwinden. Das Image des US-Konzerns ist schwer angeschlagen - unter anderem wegen seines Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat, das Sammelkläger und einige Studien für krebserregend halten. Am Montag begann in San Francisco ein erster Prozess - viele weitere könnten folgen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/DJ

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