Wirtschaft

Weltgrößter Saatguthersteller Bayer schließt Monsanto-Übernahme ab

Nach der Monsanto-Übernahme wird Bayer etwa 44 Prozent seiner Umsätze im Agrarbereich erzielen.

Nach der Monsanto-Übernahme wird Bayer etwa 44 Prozent seiner Umsätze im Agrarbereich erzielen.

(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Nach zwei Jahren Übernahmepoker ist es geschafft: Monsanto gehört jetzt komplett dem Bayer-Konzern. Bis das US-Unternehmen komplett eingegliedert ist, dauert es aber noch. Für Bayer ist es ein historischer Kauf.

Bayer hat die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Die Monsanto-Anteilseigner seien mit 128 Dollar (rund 108 Euro) pro Aktie ausbezahlt worden, teilte der Chemiekonzern in Leverkusen mit. Bayer sei nun "alleiniger Eigentümer der Monsanto Company". Die Aktien von Monsanto würden damit nicht mehr an der New Yorker Börse gehandelt. Durch das Geschäft im Wert von umgerechnet rund 56 Milliarden Euro steigt der Konzern zum weltgrößten Anbieter von Pestiziden und Saatgut auf.

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Der Abschluss sei "ein wichtiger Meilenstein" bei der Verwirklichung der Vision, "ein führendes Agrarunternehmen zu schaffen, das Landwirte dabei unterstützt, produktiver und nachhaltiger zu wirtschaften - zum Wohle der Welt und der Verbraucher", erklärte der scheidende Monsanto-Chef Hugh Grant. Den Namen "Monsanto" schafft Bayer ab. Die Integration des US-Riesen in die eigenen Konzernstrukturen muss allerdings noch warten. Diese kann erst erfolgen, wenn der Verkauf wichtiger Geschäftsteile an den Rivalen BASF abgeschlossen ist. "Hiermit wird in etwa in zwei Monaten gerechnet", hieß es.

Um die Zusage der Kartellbehörden für den Deal zu bekommen, hatte sich Bayer von Teilen seines eigenen Saatgutgeschäfts getrennt. Der Kauf von Monsanto ist die größte Übernahme eines deutschen Konzerns im Ausland - und Bayer muss sich dafür hoch verschulden.

Monsanto war derzeit der weltgrößte Hersteller von Saatgut. Der US-Konzern produziert unter anderem aber auch das viel kritisierte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sowie gentechnisch veränderte Pflanzen. Deshalb war die Firma seit Jahren Zielscheibe von Gegnern der industriellen Landwirtschaft.

Quelle: ntv.de, cam/AFP

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