Wirtschaft

Panne bei Blockbuster Xarelto? Bayer-Aktien rauschen abwärts

Bayer könnte Ärger ins Haus stehen.

Bayer könnte Ärger ins Haus stehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Vergleich mit dem VW-Abgasskandal kommt wohl noch zu früh, dennoch bekommen einige Bayer-Aktionäre bereits kalte Füße. Es geht um mögliche Unregelmäßigkeiten bei einer Zulassungsstudie für den Gerinnungshemmer Xarelto. Die Behörden ermitteln.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer ist ins Visier der Arzneimittelbehörden geraten und das setzt den Aktien zur Wochenmitte mächtig zu. Die Papiere rutschten in der Spitze um fünf Prozent ab und waren mit 110,25 Euro so billig wie seit fast sieben Wochen nicht mehr. Im Dax waren sie der mit Abstand schwächste Wert.

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Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigte eine Prüfung durch die europäische Zulassungsbehörde EMA. Dabei gehe es darum, ob es bei einer im Jahr 2010 abgeschlossenen Zulassungsstudie für den Gerinnungshemmer Xarelto zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über entsprechende Prüfungen in Europa und den USA berichtet.

Bei Tests von Patienten sei in der Vergleichsgruppe offenbar ein defektes Gerät zur Bestimmung von Blutgerinnungswerten eingesetzt worden. Das Verfahren liege in den Händen der EMA, erklärte das BfArM. Dort war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Bayer erklärte auf Anfrage, man sei über den Vorgang informiert und arbeite eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um mögliche Fragen zu klären. Weitere Studien hätten jedoch das Ergebnis der Zulassungsstudie bestätigt.

Schnelle Erholung der Bayer-Aktien?

Nach Einschätzung von Equinet-Analystin Marietta Miemietz ist das Ergebnis der Untersuchungen schwer vorherzusehen. "Wir sehen allerdings nur eine geringe Chance, dass Xarelto einen schweren Imageschaden erleiden könnte", schrieb sie in einem Kommentar. Die Expertin rechnet mit einer schnellen Erholung der Bayer-Aktien.

Auch die Analysten von Kepler Cheuvreux sehen dem Ergebnis der Prüfungen gelassen entgegen: Es handle sich um eine Routineuntersuchung, die das Gesamtprofil von Xarelto nicht infrage stelle.

Xarelto ist einer der großen Hoffnungsträger für Bayer. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 1,7 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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