Groschenheftchen haben den Verlag groß gemacht, mittlerweile hat Bastei Lübbe Bestsellerautoren wie Dan Brown oder Ken Follett unter Vertrag. Jetzt wagt der Verlag den Gang auf das Börsenparkett.

Der deutsche Verlag Bastei Lübbe strebt im Herbst an die Frankfurter Börse. Das vor allem mit Groschenromanen wie "Jerry Cotton" oder "Der Bergdoktor" groß gewordene Kölner Familienunternehmen kündigte seinen Börsengang an. "Die Erstnotiz peilen wir für den 8. Oktober an, einen Tag vor dem Beginn der Buchmesse", sagte Geschäftsführer Thomas Schierack. Mit einer 30 Mio. Euro schweren Mittelstandsanleihe habe Bastei Lübbe vor eineinhalb Jahren bereits erste Erfahrungen am Kapitalmarkt gemacht. "Schon damals haben uns Anleger gesagt, sie hätten gerne auch Aktien", sagte Schierack.

Das Emissionsvolumen werde in ähnlicher Größenordnung wie bei der Anleihe liegen, "vielleicht etwas darüber". Bastei wolle mit dem Erlös das Geschäft mit digitalen Büchern ausbauen. Für Tablets und E-Book-Lesegeräte würden derzeit eigene Roman-Serien konzipiert. "Keiner hat Lust, auf dem Smartphone tausend Seiten Follett zu lesen", sagte Schierack. Zum ersten Mal wolle Bastei Lübbe damit ins nicht deutschsprachige Ausland expandieren. Zu den Bestsellern von Lübbe gehören die Unterhaltungsromane von Dan Brown ("Sakrileg", "Illuminati") und Ken Follett ("Die Tore der Welt").

An die Börse begleitet wird Bastei Lübbe von der Close Brothers Seydler Bank AG. Noch firmiert das Unternehmen als GmbH & Co KG. Geschäftsführer Stefan Lübbe, der derzeit 97 Prozent am Verlag hält, wolle Mehrheitseigentümer bleiben. "Wir streben 40 Prozent Streubesitz an", sagte sein Kollege Schierack. Neuemissionen unter 100 Mio. Euro gelten bei Bankern als schwer zu platzieren, weil große Investoren sie meiden.