Wirtschaft

Kampf gegen Geldwäsche Bafin schaut Deutscher Bank auf die Finger

Was hinter der Fassade der Deutschen Bank vorgeht, soll nun ein Sonderprüfer der Bafin in Augenschein nehmen.

Was hinter der Fassade der Deutschen Bank vorgeht, soll nun ein Sonderprüfer der Bafin in Augenschein nehmen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Es ist ein einmaliger Vorgang: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht schickt einen Sonderbeauftragten zu Deutschlands größtem Geldinstitut. Er soll der Deutschen Bank in Sachen Geldwäsche auf die Sprünge helfen.

Die Finanzaufsicht BaFin greift bei der Deutschen Bank in punkto Geldwäscheprävention härter durch. Wie die Aufseher mitteilten, wird die Behörde künftig einen Sonderbeauftragten bei dem größten deutschen Institut einsetzen, der die Umsetzung der von der BaFin angeordneten Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung überwachen und an die BaFin berichten soll.

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"Es ist das erste Mal, dass die BaFin eine solche aufsichtliche Maßnahme bei einer Bank im Bereich der Geldwäscheprävention anordnet", hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Sie erfolge zusammen mit der Anordnung an die Bank, angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und allgemeine Sorgfaltspflichten einzuhalten. Hintergrund des Vorstoßes sind dem Vernehmen nach keine aktuellen Tatbestände.

Die Deutsche Bank teilte mit, sie stimme mit der BaFin darin überein, dass Prozesse zur Identifizierung von Kunden ("Know Your Costumer") in der Unternehmens- und Investmentbank verbessert werden müssten. "Die Bank arbeitet gemeinsam mit der Finanzaufsicht und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG als Sonderbeauftragter daran, die regulatorischen Anforderungen schnellstmöglich und im vorgegebenen Zeitrahmen zu erfüllen."

Nicht alle Kunden werden identifiziert

Das Institut hat erst vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass es einen Ersatz für seinen bisherigen obersten Anti-Geldwäschebeauftragten gefunden hat: Stephan Wilken arbeitet seit 24 Jahren als Risikomanager für das größte deutsche Geldhaus. Wilkens Vorgänger Philippe Vollot geht zu der von einem Geldwäsche-Skandal erschütterten dänischen Danske Bank und zieht dort in den Vorstand ein.

Auf Wilken wartet viel Arbeit: Die Geldwäschekontrollen funktionieren bei dem Institut trotz einiger Fortschritte noch längst nicht so, wie es sich die Bank selbst wünscht. Beispielsweise gibt es nach wie vor Probleme bei der Identifizierung von Kunden - einer wichtigen Voraussetzung, um Geldwäsche-Fälle aufzudecken und sie dann effizient verfolgen zu können.

Quelle: ntv.de, fzö/rts/dpa

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