Wirtschaft

Trotz hoher Investitionen BMW will Rekordniveau halten

2017 räumt BMW gewinntechnisch ab - dieses Jahr soll mindestens genauso gut werden. Auch Absatz und Umsatz sollen steigen. Dabei steckt der Autobauer weitere Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung.

Der Autohersteller BMW will den Gewinn im laufenden Jahr trotz steigender Ausgaben für die Entwicklung von Elektroautos zumindest halten. Der Münchner Dax-Konzern stellte ein Ergebnis vor Steuern mindestens auf dem Rekordniveau des Vorjahres von 10,7 Milliarden Euro in Aussicht. "2018 soll unser neuntes Rekordjahr werden. Das ist mein Ehrgeiz", sagte Vorstandschef Harald Krüger in München mit Blick auf Verkaufszahlen und Vorsteuergewinn.

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"Wir haben 2018 große Aufgaben zu schultern, um am Ende des Jahres erneut einen Bestwert beim Ergebnis vor Steuern zu erreichen", erklärte Finanzvorstand Nicolas Peter. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) will BMW in diesem Jahr auf rund sieben Milliarden Euro schrauben. Bereits 2017 hatte BMW mit 6,1 Milliarden Euro fast eine Milliarde mehr für autonomes Fahren und die E-Mobilität ausgegeben.

Auch in den nächsten beiden Jahren werde die F&E-Quote überdurchschnittlich ausfallen, wenn auch nicht mehr so hoch wie 2018. In diesem Jahr sollen mindestens 140.000 Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge von BMW vom Band rollen, 2017 waren es 103.000. Insgesamt verkaufte der Konzern im vergangenen Jahr 2,46 Millionen Autos, 4,1 Prozent mehr als 2016. In diesem Jahr sollen Absatz und Umsatz (2017: 98,7 Milliarden Euro) leicht steigen.

Dieselaffäre holt BMW ein

Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) im Kerngeschäft mit Autos will BMW zwischen acht und zehn Prozent halten. Im vergangenen Jahr war sie mit 8,9 Prozent stabil. Einschließlich des hochprofitablen Gemeinschaftsunternehmens mit Brilliance in China soll die Vorsteuerrendite oberhalb der Schwelle von zehn (10,8) Prozent bleiben.

Beim Nettogewinn profitierte BMW 2017 mit fast einer Milliarde Euro von der US-Steuerreform. Das trieb den Überschuss um ein Viertel auf 8,7 Milliarden Euro. Im laufenden und den kommenden Jahren soll die Steuerquote wieder bei den gewohnten rund 30 Prozent liegen.

Am Dienstag hatte die Diesel-Affäre um manipulierte Abgas-Werte BMW eingeholt. Die Staatsanwaltschaft München ließ die Zentrale, das Forschungszentrum und ein Werk im österreichischen Steyr durchsuchen. BMW bezeichnete den Einbau einer Software zum Abschalten der Diesel-Abgasreinigung als "Versehen".

Unabhängig davon belastet die Diesel-Debatte in Europa und Nordamerika den Konzern auch finanziell: Die Restwerte beim Wiederverkauf von Leasingfahrzeugen seien 2017 gesunken. BMW habe für die Risiken mehr Geld zurückgestellt, hieß es im Geschäftsbericht.

Quelle: ntv.de, hul/rts

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